PSC-Zweite siegt beim Tabellenschlusslicht

Ein ganz wichtiger Auswärtserfolg bei der Dritten von BiBaBo Leipzig hat unsere Zweite einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gebracht. Gerade zur rechten Zeit ist die Truppe zurück in die Erfolgsspur gekommen und hat nun gegen den direkten Kontrahenten einen Vorsprung von zehn Punkten. Es sieht ganz so aus, als ob das Abenteuer Verbandsliga für unsere PSC-Zweite in die zweite Runde geht!

Wie schon so oft angemerkt, ist die Auftaktrunde die Basis für den Gesamterfolg. Was das betrifft, war es unserer Mannschaft in den letzten Begegnungen nicht mehr gelungen, entscheidend vorzulegen. Das war schon mal EIN Grund, warum sie immer wieder – wenn auch knapp – scheiterte. Diesmal klappte es jedoch mit der gelungenen Auftaktrunde.

Ralf Langemeyer – Toni Kreibich 41:80

Eine souveräne Vorstellung lieferte Toni gegen einen allerdings hier indisponierten Ralf Langemeyer ab. Von Beginn an hatte Toni Spiel und Gegner unter Kontrolle. Der Leipziger blieb weit unter seinen Möglichkeiten, vergab viele leichte Bälle. Da er auch mental beizeiten schwächelte, spielte er unserem Mann noch zusätzlich in die Karten. Toni zeigte phasenweise ein feines Breakbuildung, auch wenn die zwölf als höchste Aufnahme ihn natürlich nicht zufrieden stellte. Ein bischen fehlt noch die Konstanz in seinem Spiel. Aber 80 Bälle in 28 Aufnahmen zu lochen, ist schon aller Ehren wert. Es war gleichbedeutend mit einem auch in dieser Höhe verdienten Spielgewinn.

Ralf Eberle – Peter Frey 80:73

Nach einem mühsamen Beginn kam Peter eigentlich recht gut ins Spiel. Er zeigte gegen einen weiter erstarkten Ralf Eberle Geduld, ließ sich vom zwischenzeitlichen Rückstand nicht verunsichern und lauerte diszipliniert auf seine Chance. Das wurde belohnt, er kam besser in die Breaks und zog punktemäßig davon. Von einem flüssigen selbstverständlichen Lochspiel konnte man trotzdem bei Peter nicht reden, auch wenn da eine 13er Aufnahme dabei war. Und genau das nervte unseren Mann. Immer wenn er glaubte, endlich halbwegs in den Breaks zu sein, lief irgendwas schief. Das Spiel blieb zäh und Ralf Eberle erkannte, dass hier etwas zu holen war. Peters Frustation wirkte sich nun zunehmend vor allem auf dessen Stellungsspiel und noch mehr auf dessen taktische Spielweise aus. Da nützte es kaum etwas, dass ihm nur ganz wenig Lochfehler unterliefen. Und Ralf krallte sich Ball um Ball und holte noch den Sieg in dieser bis zum Schluss mittelmäßigen aber umkämpften Partie.

Sven Kaschig – Tobias Jäkel 37:80

Ein weiterer Leipziger der nicht seinen besten Tag hatte, war Sven Kaschig, der von unserem Mannschaftskapitän erstaunlich klar distanziert wurde. Dabei kam Tobi schwer ins Spiel, hatte Probleme mit den eingeschränkten Platzverhältnissen (Tischabstände), so konnte er da noch nicht von seinen langen Einsteigern profitieren. Als „Kaschi“ einen riskanten Split versemmelte, kam unser Mann das erste mal so richtig zum Lochen und ging punktemäßig in Führung. Danach lief nichts mehr beim Leipziger, der zunehmend desinteressiert wirkte und den Eindruck machte, als würde er das Spiel wegschenken. Von den „Mätzchen“, die Sven doch eigentlich wirklich nicht nötig hat (unnötige Kommentare, Weggehen vom Tisch, lautstarke Unterhaltung mit Unbeteiligten), ließ sich Tobi glücklicherweise nicht beeindrucken. Mit solidem Lochspiel holte er einen ungefährdeten Partiegewinn.

Eugene Noel McCormack – Hannes Hermsdorf 3:7 (10-Ball)

Die Begegnung dieser Beiden wird so langsam zum Klassiker. Immer wieder duellieren sie sich und es gab schon einige denkwürdige Partien. Noel kam etwas später an diesem Tag, hatte keine Zeit zum Einspielen, was natürlich nachteilig für ihn war. Zumal unser Hannes Hermsdorf zur absoluten Bestform auflief. Obwohl sich der Ire wehrte und erneut bewies, dass er gut spielen kann, hatte er in dieser Partie keine Mittel unseren Spieler zu stoppen. Hannes bestrafte jeden Fehler seines Kontrahenten mit Frame-Verlust zeigte eine ausgezeichnete taktische Leistung, glänzte mit Stellungs- und Lochspiel wie bisher nicht von ihm in der Liga gesehen. Das Ergebnis war ein beeindruckender Sieg gegen einen wahrlich nicht schlechten Gegner.

Eugene Noel McCormack – Hannes Hermsdorf 2:6

Und weils so schön war gleich nochmal, könnte man sagen. Der Ire war wirklich motiviert, versuchte alles, um dieses Achtball zur Revanche zu machen. Er blieb bis zum Ende auch sehr konzentriert in seinem Spiel. Und trotzdem war er unserem Hannes erneut nicht gewachsen. Unser Spieler war aber auch unglaublich gut drauf, ihm gelang einfach alles, sein Spiel war wie aus einem Guss. Bis zum 4:0 dominierte er wie er wollte. Dann endlich gelang es Noel, Zugriff auf das Spiel zu bekommen. Doch Hannes ließ auch beim zwischenzeitlichen taktischen Spiel nicht locker und gewann schließlich ein weiteres Mal klar und deutlich. Ganz starke Partie, Hannes!

Sven Kaschig – Peter Frey 5:6

Fahrig und unkonzentriert gingen Sven und Peter nach ihrer Auftaktschlappe in diese Partie, doch recht schnell legten sie ihre Nervosität auch ab und fortan wurde das eine hochklassige Auseinandersetzung, an der Beide ihren Anteil hatten. In der Regel ging ein Frame über zwei bis drei Aufnahmen, es sei denn, der taktische Schlagabtausch bot sich an. Eingerechnet der Tatsache, dass das Nervenkostüm unseres Peters derzeit nicht gerade das Beste ist, agierte er hier erstaunlich abgeklärt, sachlich aber auch zwingend in seinem Spiel. Aus einem 2:3 machte er ein 5:3 und er behielt auch die Nerven, als es in den Decider ging. Im Achtball gelingt es ihm zunehmend, auch taktisch ein Spiel zu kontrolieren. Ein knapper, aber verdienter Partiegewinn für unseren Mann.

Ralf Langemeyer – Tobias Jäkel 6:5

In eine ausgeglichenen Partie konnte sich der Leipziger deutlich steigern, aber auch Tobias lieferte eine weitere gute Vorstellung ab. Phasenweise hatte er das Geschehen sogar richtig gut im Griff. Dass es nicht zum Sieg reichte, hatte sicher mehrere Ursachen. Einmal taktischer Natur, so geriet er in Frame eins hoffnungslos in die Defensive, nachdem er seinen letzten Ball nicht lochen konnte. Dann eher unglückliche Umstände, wie ein Kick (ja, gibts auch beim Pool-Billard). Und dann zeigte Ralf Langemeyer zwischenzeitlich auch, dass er richtig gut Billard spielen kann. Wie aus dem Nichts räumte der Leipziger im Decider den Tisch ab, als nach Tobis Break nichts gefallen war. So gab es leider eine knappe Niederlage für unseren Käptn.

Ralf Eberle – Toni Kreibich 6:7 (10 Ball)

Der Leipziger schien nicht so erbaut von dieser Ansetzung, sah sich gegen unseren Toni wohl eher in der Außenseiterrolle. Toni wurde dieser Favoritenrolle über weite Strecken durchaus gerecht, wirkte spieltechnisch stärker, spielte solide, machte kaum Fehler. Beim Stand von 6:3 war er dabei, den Tisch komplett auszuschießen, und wie das so ist, die Konzentration ging ein wenig runter… und er vergeigte die Zehn. Das war natürlich blöd und vorbei war es mit der Souveränität, am Ende wurde es sogar richtig eng. Doch im Entscheidungs-Frame war Toni wieder da, lochte neun Bälle am Stück und holte einen unnötig knappen, jedoch verdienten Sieg.

Ralf Langemeyer – Hannes Hermsdorf 5:8

Nach den Galavorstellungen, die unser Hannes in den Partien zuvor gegen Noel zelebriert hatte, gings für ihn nun nicht mehr ganz so prächtig weiter. Insbesondere in sein Lochspiel schlichen sich mehr und mehr Fehler ein. Damit blieb Ralf Langemeyer immer im Spiel, kämpfte um jeden Frame. Doch Hannes hatte noch ein weiteres As im Ärmel, nämlich seine stoische Ruhe. Diese enorme Nervenstärke ist neu für ihn und sie war es letztendlich, die dem Leipziger doch noch den Zahn zog. Dessen Fehlerrate stieg gegen Ende merklich an und Hannes fuhr seinen dritten Tagessieg ein, gleichbedeutend mit dem Gesamterfolg für die Mannschaft!

Eugene Noel McCormack – Toni Kreibich 8:5

Es ging ausgeglichen los, abwechselnd gewannen Noel wie Toni die Frames. Dann machte der Leipziger ein paar mehr Fehler, Toni nutzte das und ging mit 5:3 in Führung. Bis dahin hatte er wirklich gut gespielt, mehrfach ganz schwere Bälle gelocht. Dann aber kamen zwei Schlüsselsituationen, die das Spiel wohl kippen ließen. Erst verschoss unser Mann eine (nicht wirklich schwere) Neun, die Noel nach einem sehr guten Lauf, der ein An-Aus gewesen wäre, hatte stehen lassen. Dann im nächsten Spiel verstellte sich Toni total auf die Sechs und konnte danach das Foul nicht verhindern – 5:5. Von da an waren kaum noch gute Gelegenheiten für ihn da und Noel drehte immer mehr auf. Auch taktisch fand Toni keine Antworten mehr, seine Saves waren einfach nicht zwingend genug. Unterm Strich ein stark erspielter Sieg von Noel.

Ralf Eberle – Tobias Jäkel 8:5

Tobias fing richtig stark an, wenn er sicher in seinem butterweichen Stoß ist, dann sieht das auch einfach Klasse aus. Oft lässt er sich aber noch vom Spiel seines Gegners anstecken und das war auch hier der Fall. Kein Vorwurf an Ralf, der hat sichtbar zugelegt in den vergangen beiden Jahren, aber sein Stoß ist nach wie vor recht hart – na ja, bei Tobi war es dann ebenso. Wenn man im Neunball nicht dominiert, kann es ganz schnell gehen und mir nichts dir nichts lag unser Mann mit 2:6 im Rückstand. Danach war irgendwie der Druck bei ihm raus und er begann erneut gutes Billard zu spielen. Aber Tobi riskierte auch viel und scheiterte diesmal, immer wieder konnte Ralf auf diese Weise absahnen bis hin zum verdienten Partiegewinn.

Sven Kaschig – Peter Frey 7:1 (10-Ball)

Die ersten Frames zeigten erneut zwei Kontrahenten auf Augenhöhe, die mit starkem Loch- und Stellungsspiel glänzten. Aber beizeiten war zu sehen, dass unser Peter mit dem Kopf durch die Wand wollte, einfach zu aggressiv agierte. Das ist sicher auch darin zu begründen, dass er es noch nicht geschafft hat, aus dem Dauerfrust zu kommen. Seine spieltechnischen Fähigkeiten sind ohne Frage hoch wie noch nie, aber sein taktisches wie auch psychologisches Vermögen halten da noch nicht mit. Und so klapperten einfach zu viele Bälle in den Taschen. Gleichzeitig zog Sven in seinem Spiel immer mehr an, lochte und stellte in der Schlussphase beeindruckend. Nach einer für Peter äußerst unglücklichen Spielsituation, nach der Sven die Zehn per Kombi bequem zum 5:1 lochen konnte, war Peters Siegwille gebrochen. Das war wahrlich keine berauschende Vorstellung unseres Haudegens in dieser Partie.

Fazit:

Dieser Auswärtserfolg war überfällig. Dreimal war die PSC-Zweite zuvor ganz knapp gescheitert, sicher vor allem am eigenen Unvermögen, teilweise aber auch unglücklich. Dass sie konkurrenzfähig ist, hatte sie eh immer wieder unter Beweis gestellt. Natürlich ist auch dieser Erfolg nicht überzubewerten. Die BiBaBo-Dritte ist Schlusslicht der Liga und bislang ohne jeden Punktgewinn. Und der Sieg war verdient, aber er war auch denkbar knapp. An Hannes lag das nicht, der zeigte eine bewundernswerte Leistung und ist inzwischen Siebter der Ligarangliste und zum Siegspieler gereift. Alle Anderen haben ihre richtig guten Szenen aber auch nicht genügend Konstanz (Tobi, Toni), wobei Tobi spielerisch noch einmal einen Schritt nach vorn gemacht hat. Und Peter sollte sich das Wort „Geduld“ auf die Fahnen schreiben, dann wird er seine spieltechnischen Fähigkeiten zukünftig nach und nach in Erfolge ummünzen können. Insgesamt aber ist die Qualität der Truppe deutlich höher als noch vor einem halben Jahr, sie ist an den Aufgaben gewachsen und unser nächster Gegner, die Pool 2000 – Dritte aus Leipzig ist machbar (wie man so schön sagt). Mit einem Erfolg gegen diese wäre die PSC-Zweite wohl endgültig aus dem Schneider raus, sprich der Klassenerhalt wäre gesichert. Drücken wir ihr dazu die Daumen!

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