Uhyst als Spielverderber

Die zweite Garde unserer Pool-Billarder musste vor ihrem dritten Saisonspiel Wunden lecken. Nach zwei deftigen Auftaktniederlagen galt es, wieder Spannung aufzubauen und gegen den Uhyster BSV Punkte einzufahren. Seit einiger Zeit sind die Lausitzer aber komischerweise kein gutes Pflaster mehr für unsere Zweite. Der letzte Dreier liegt schon anderthalb Jahre zurück. Und auch dieses Mal machten die Akteure den Spielverderber für die PSC-Zweite. Zwar gab es den ersten Punkt, doch fühlte sich das Ganze eher wie eine Niederlage an. Zumal die 14+1-Auftaktrunde nach Plan verlief.

Martin Sturm – Tobias Jäkel 80:69

Tobias Jäkel war als unser wohl derzeit Stärkster der PSC-Zweiten in der 14+1-Disziplin auf Eins gesetzt und traf so fast folgerichtig auf den nominell Besten im Uhyster Aufgebot – Martin Sturm. Beide zeigten dann auch über weite Strecken eine gutklassige Leistung, doch es zeichnete sich bald ab, dass es keine Begegnung der hohen Breaks werden würde. Beide punkteten zwar konstant, entwickelten fein das Spiel, öffneten immer wieder schön die Pulks. Doch dann ging immer irgendetwas schief, bei Tobi leider mehr als bei Martin. 10 Foulpunkte, die unser Käpt´n kassierte, sprechen Bände und waren dann auch entscheidend für die Niederlage, die trotzdem noch recht knapp ausfiel. Im Duell zweier gleichwertiger Gegner lief das Ganze schon ziemlich unglücklich für ihn.

Silvio Jensch – Toni Kreibich 28:80

Der Uhyster Silvio Jensch musste Daniel Hoff, den stärksten Uhyster überhaupt ersetzen. Daniel konnte aus beruflichen Gründen nicht antreten, was eine erhebliche Schwächung für die Gastgeber bedeutete. Silvio ist ja eigentlich ein Billard-Kegler(!) und mühte sich nach Kräften. Aber eine echte Herausforderung war er dann verständlicherweise für unseren Toni Kreibich nicht. Toni genügte eine solide Leistung, um souverän den Match-Gewinn einzufahren. Zwar scheiterte er immer wieder an den giftigen Tascheneinläufen, aber ebenso oft legte ihm sein Gegner neue komfortable Einsteiger hin, sodass sogar noch ein erfreuliches 17er Break heraussprang. Und nach 25 Aufnahmen hatte er das Spiel auch im Kasten – klare Sache also.

Uwe Schillack – Peter Frey 43:80

Mit Uwe Schillack hatte unser Manschaftsältester schon des öfteren seine liebe Müh und Not, gerade im 14+1. Diesmal entledigte sich Peter Frey seiner Aufgabe gegen diesen unbequemen Gegner überzeugend. Dabei ging die Startphase klar an den Uhyster, der rasch mit 21:1 vorn lag, ohne dass Peter eine reelle Chance hatte in´s Spiel einzugreifen. Als Diese dann endlich kam, nutzte er sie und zwang seinen Gegner fortan permanent in die Defensive. Höhere Breaks als seine elf Bälle kamen leider nicht zustande, da ihm die Stellungen regelmäßig zu kurz gerieten. Aber in diesen Situationen blieb er ruhig und zeigte ein feines taktisches Spiel. Der Partiegewinn nach durchschnittlichen 37 Aufnahmen war klar und deutlich, gute Leistung von Peter.

Celine Funke – Dirk Rost 4:7(10-Ball)

Sein erstes Spiel bekam unser Dirk Rost nach ganz gut über die Runden, aber schon hier zeigte sich, dass das ein ganz diffiziler Spieltag für ihn werden würde. Natürlich war Dirk gegen die junge Celine Funke klarer Favorit- auch wenn sich Celine in den letzten beiden Jahren erheblich in ihrem Spiel weiterentwickelt hat. Und Dirk agierte im ersten Drittel recht überzeugend und ging mit 4:0 in Führung. Dann aber begann sein Spiel nachzulassen und die Uhysterin war umgehend im Spiel. Sie agierte mutig, auch risikoreich und wurde dafür belohnt. Zwar blieb Dirk trotzdem immer in Front und gewann am Ende noch relativ sicher, aber so recht überzeugend, vor allem selbstbewusst wirkte er am Ende nicht mehr.

Somit hatte unsere Zweite in dieser ersten Runde genau soviel Spielgewinne eingefahren, wie an den ersten beiden Spieltagen zusammen! Balsam auf die Wunden unserer Mannen und Motivation, das in der Achtball-Runde weiter auszubauen. Leider setzte es aber dort die ersten Dämpfer

Martin Sturm – Tobias Jäkel 6:0

Au weija, was für eine Watsche holte sich denn Tobias hier ab!? Schon während dessen 14+1-Partie war dem Beobachter nicht entgangen, dass unser Kapitän zunehmend genervt wirkte. Das waren geeignete Voraussetzungen, sich in eine unaufhaltsame Abwärtsspirale zu begeben. Und so passierte es denn auch. 3:0 hätte Tobi nach drei Frames führen können, aber 0:3 stand es, immer weil er kurz vor der Ziellinie patzte und dabei auch noch ausgiebig den Pechvogel spielte (das Eine kommt selten allein). Was nützt es da, wenn man zuvor durch schöne Spielentwicklung auf sich aufmerksam machte. Äußerst ungünstig, wenn man hochgradig gefrustet neben sich steht – und wenn dann auch noch der stärkste Uhyster am Tisch steht. Martin ließ sich nicht lange bitten und schaukelte den Sieg humorlos nach Hause.

Celine Funke – Peter Frey 1:6

Einen spieltechnisch, taktisch unterlegenen Gegner in keiner Phase in´s Spiel kommen zu lassen, permanent Druck auszuüben, gesunde Selbstsicherheit mit Stärke zu verbinden. Das gelang Peter gegen Celine vorbildlich. Wenn die Uhysterin schon mal an den Tisch durfte, hatte sie immerzu schwere Aufgaben vor sich liegen. Beizeiten wirkte sie verunsichert und unser Haudegen hielt auch danach weiter den Druck hoch. Einen Frame schoß er aus, die anderen erzwang er allesamt mit hervorragendem taktischen Spiel. Celine holte sich ihren Ehren-Frame mit mehreren mutigen langen Bällen. Aber der Sieg für unseren Akteur stand nie in Frage, der Klassenunterschied deutlich sichtbar.

Silvio Jensch – Dirk Rost 6:5

Nach Tobi´s Pleite hier nun die zweite böse Überraschung des Tages, denn Dirk schaffte es nicht Silvio Jensch zu bezwingen. Zwar war die Niederlage knapp, unglücklich aber war sie keinesfalls! Man ist geneigt, es Dirks nachlassender Technik zuzuschreiben. Aber es scheint, dass die Dinge eher im mentalen Bereich liegen. Vielleicht war der Druck, für die Mannschaft gewinnen zu MÜSSEN einfach zu hoch und lähmte sein Spiel. Jedenfalls blieb er klar unter seinen Möglichkeiten und setzte so – ähnlich wie Tobias – eine psychologische Abwärtsspirale in Gang.

Uwe Schillack – Toni Kreibich 5:7(10-Ball)

Ja, Toni´s Gefühl jetzt am Tisch mit den heikelsten Taschen zu spielen trog nicht, Peter konnte ihm das von seiner Partie her bestätigen. Bis kurz vor Toni´s 3:0 hatte Uwe Schillack keinen Stich gesehen, da verschoss unser Mann eine Standard-Zehn und man konnte wieder mal sehen, wie schnell ein Spiel sich drehen kann. Statt 3:0 also 2:1 und plötzlich war der Uhyster im Spiel. Nachfolgend wurde das eine ganz enge Kiste, obwohl Toni immer wieder starke Szenen hatte. Im zwölften Frame unterlief im erneut ein unnötiger Fehler und man stellte sich schon auf den Entscheidungs-Frame ein. Aber was macht Uwe: Er verschießt die Zehn, die dann auch noch im Tascheneinlauf liegen bleibt. Und damit für Toni das gute Ende eines Zitterspieles, in dem er zu viele Loch- und Safety-Fehler offenbarte. Aber ganz wichtiger Punkt, wie sich noch herausstellen sollte!

Man muss sagen: NUR zwei Partiegewinne, das war natürlich suboptimal. Selbst das Remis war noch nicht in trockenen Tüchern. Und leider schaffte es unsere Mannschaft in der Neunball-Runde dann auch nicht über die Sieg-Ziellinie.

Uwe Schillack – Tobias Jäkel 8:5

Zwar gelang es Tobias, phasenweise die Konzentration wieder zu gewinnen und auch mit 2:0 in Führung zu gehen. Aber die Unzufriedenheit mit sich selbst, das Heranlassen aller möglichen äußeren Faktoren und die damit verbundene Einbuße an Spieltechnik ließen mehr als ein achtbares Ergebnis nicht zu. Wohlgemerkt gegen einen Gegner, dem Tobi inzwischen spieltechnisch eigentlich überlegen ist. So aber baute er den Uhyster Routinier Stück für Stück auf, sodass der sogar einen Lauf bekam und elegant die Tische abräumte. Folgerichtig gewann Uwe Schillack verdient und für unseren Kapitän wurde es eine gute Lektion, wie man sich mental den Spieltag – ähm – versauen kann.

Celine Funke – Dirk Rost 8:5

Man möchte sagen: Es kam wie es kommen musste. Unser Dirk quälte sich über die Runden, nichts mehr zu sehen von dem, was er sich in den vergangenen Monaten angeeignet hat, wir sahen ein Nervenbündel. Das entging Celine nicht, die baute immer mehr Selbstvertrauen auf, spürte, dass ihr Gegenüber „zu packen“ war. Auch wenn ihr nicht alles gelang, viele Positionen daneben gingen, sie spielte mutig und offensiv, verdiente sich den Erfolg redlich – und als sie am Ende verstohlen eine Siegfaust machte und ihr ein leises JA entfleuchte, musste man sich irgendwie mitfreuen. Für die Siegambitionen unserer Mannschaft aber war das natürlich gar nicht gut.

Silvio Jensch – Toni Kreibich 5:8

Man konnte gut sehen, was doch ein Erfolg für´s Selbstvertrauen bedeuten kann. Nach seinem vorherigen Sieg gegen Dirk trat Silvio gegen unseren Toni doch ein ganzes Stück anders auf. Und trotzdem: Die Qualitätsunterschiede zwischen beiden Spielern waren deutlich. Und auch wenn das Ergebnis nicht gerade totale Dominanz vermuten lässt, hatte man in keiner Phase den Eindruck, dass unser Spieler den Sieg aus der Hand geben würde. Na gut, im Neun-Ball ist vieles möglich und einen Frame holte sich Silvio auch per Fluke. Letztendlich genügte Toni aber eine solide Leistung, um das Spiel nach Hause zu schaukeln. Damit war ein Punkt für die PSC-Zweite im Kasten.

Martin Sturm – Peter Frey 7:4(10-Ball)

Da hatten wir den Salat, wieder einmal war Peter gefordert den Sieg zu retten – und diesmal scheiterte er. Erstens weil er den Start verschlief, zwei relativ leichte Bälle am Anfang wegließ. Dann, weil Martin, obwohl ihm auch nichts so recht gelang, immer wieder versehentlich das Kunstück fertig brachte, Peter schier unlösbare Probleme liegen zu lassen. Diese permanenten Aufgaben nagten zusehends an Peter´s Spielsicherheit, sodass ihm nach Jahren sogar mal wieder ein Lochfehler aus „Ball in Hand“ gelang. Dann aber war er im Spiel, lochte und stellte sehenswert, robbte sich auf 4:5 ran. Blöd nur, dass auch der Uhyster immer stärker wurde und mit großer Selbstverständlichkeit und technischer Klasse seine Chancen nutzte. Ohne insgesamt zu enttäuschen, die Spannkraft das zu kontern, hatte Peter dann doch nicht mehr.

Fazit:

Sehen wir es positiv, der erste Punkt ist im Kasten. Er wurde in der Fremde erspielt und die rote Laterne ist die PSC-Zweite erstmal los. Viel Zeit zum Ärgern bleibt nicht, die nächste Aufgabe steht schon vor der Tür. Die POOL´s Dritte aus Leipzig gibt sich am 1.November die Ehre in Dresden. Bauen wir uns nicht zu sehr Druck auf, denn die Chancen dann den ersten Dreier der Saison zu landen, stehen sooo schlecht nicht. Viel Erfolg!

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