Die Zweite des PSC nimmt Fahrt auf

Unsere Landesliga-Truppe war ja bekanntermaßen schwer in die neue Landesliga-Saison gekommen, wobei relativerend festzustellen ist, dass die beiden Leipziger Auftaktgegner (Pool und Dragons) sicher als Favoriten auf den Staffelsieg zu betrachten sind. Doch nach fünf Spieltagen kann erfreut angemerkt werden, dass die Mannschaft um Kapitän Tobias Jäkel immer mehr an Fahrt aufnimmt. Das in einer Landesliga, welche dieses Jahr ausgesprochen hohes Spielniveau präsentiert und in der Jeder Jeden schlagen kann. Die Poolstars (2.) aus Döbeln sind nach diesem Spieltag Tabellenletzter, kaum zu glauben nach ihrem guten Auftritt in Dresden. Hätten die Döbelner gewonnen, wäre die PSC-Zweite aktuell auf dem vorletzten Tabellenrang zu finden gewesen, das war also ein ganz wichtiger Erfolg für unsere Jungs! Schauen wir uns also die Partien dieser Begegnung, beginnend mit der 14+1-Runde,  genauer an.

Tobias Jäkel – Michael Bös 37:60 max.Breaks: Tobias 6, Michael 9

Einen schweren Brocken bekam Tobias vorgesetzt. Michael Bös hatte in dieser Saison bislang noch nicht so geglänzt, aber an seinen Spielqualitäten und seiner Erfahrung aus höheren Spielklassen durfte nicht gezweifelt werden.  Tobi konnte zunächst gut mithalten, erfreulicherweise ist er wieder auf dem Weg zu diesem feinen Stoß, die Grundlage für sein so erfolgreiches Spiel im Frühjahr. So richtige Breaks gelangen ihm aber leider nicht, was Michael Bös nutzte um sich stetig abzusetzen. Der Döbelner glänzte mit starken Einsteigern, die es ihm ermöglichten, fleißig zu punkten. Fortuna war aber auch nicht auf seiten unseres Käptns, man hatte das Gefühl die Kugeln liefen nur für den Gegner, der die Partie schließlich souverän nach Hause schaukelte. Tobi kann positiv für sich verbuchen, dass sein Stoß fast wieder da ist.

Christian Bohle – Matthias Glauer 60:37 max.Breaks: Christian 15, Matthias 12

Eine ansehnliche Partie spielten die Beiden, anfangs verhalten, diszipliniert, auf Fehler des Gegners lauernd.  Christian ist aber auch, gerade bei der 14+1-Disziplin inzwischen enorm stark geworden, kann taktisch glänzen und besticht ebenso durch immer besseres Break-Spiel. Und mit Matthias Glauer stand da keineswegs „Kanonenfutter“ auf der Matte. Der war bis zu diesem Spieltag Fünfter in der Landesliga-Rangliste! Hier allerdings hatte er doch Probleme,  kam mit dem schnellen Tisch nicht zurecht. Unserem Akteur gelang ein sehr schöner Split, den er mit einem 15er Break veredelte. Bis in die Schlussphase hinein war Christian konzentriert und zeigte teilweise Klasse-Billard. Kurz vor der Ziellinie wurde er dann doch noch hektisch, aber sein Vorsprung war groß genug, sodass der Partiegewinn nicht mehr in Gefahr geriet.

Peter Frey – Andre Barthel 60:16 max.Breaks: Peter 9, Andre 4

Auch der Döbelner Andre Barthel war bislang unter den Top zehn der Spielerrangliste zu finden, wie er aber hier von unserem „Oldie“ Peter Frey regelrecht an die Wand gespielt wurde, das war fast unglaublich. Ob Lochspiel oder taktisches Geschick, Abwägen der Risiken, es war alles aus einem Guss. Nach 17 Aufnahmen hatte Peter 53 Punkte und über 40 Punkte Vorsprung. Der Döbelner wurde komplett aus dem Spiel genommen und verlor im Mitteldrittel völlig den Faden, obwohl er beständig bis zum Spielende um eine Ergebnisverbesserung kämpfte. Gefährden konnte er Peter, der nie in seiner Konzentration nachließ, in keiner Phase. Nach 25 Aufnahmen war der Erfolg für unseren Mann perfekt. Das war sicher Peters bisher stärkste Leistung in dieser Saison.

Hannes Hermsdorf – Mike Rütz 6:2 (10-Ball)

Unser Youngster hatte sich auf dieser Plattform vor dem Spieltag weit hinausgelehnt und den Sieg versprochen, an Selbstbewusstsein mangelt es ihm ganz offensichtlich nicht. Aber er hatte in den letzten Wochen auch intensiv trainiert und ließ nun den Worten Taten folgen. Gegen den im Vergleich zu seinen Mannschaftskollegen allerdings nicht so starken Mike Rütz ließ er nichts anbrennen und zeigte seine weiter gewachsene Spielstärke. Für Mike war der neu bezogene, schnelle und anspruchsvolle Tisch 58 in dieser Partie eine Katastrophe, er kam mit dem Tempo nie zurecht und damit war auch kein vernünftiges Stellungsspiel möglich.

Es ist eine Binsenweisheit, dass oft diese 14+1-Auftaktrunde die Richtung für den weiteren Verlauf des Spieltages aufzeigt. Drei souveräne Partiegewinne ließen die Mannschaft deshalb mit Selbstvertrauen in die Acht-Ball-Runde gehen.

Tobias Jäkel – Matthias Glauer 3:5

Tobias ist auf einem schwierigen Weg, muss sich Schritt für Schritt an sein früheres Leistungsvermögen  heran kämpfen, dann werden die Erfolge kommen und mit ihnen das Selbstvertrauen. Das fehlte ihm in dieser Partie gegen einen allerdings auch starken Matthias Glauer. Nichts zeigt das deutlicher als der vergebene Schlussball, hier also die Acht. Die kosteten ihn gleich die ersten beiden Frames und so was nagt. Trotzdem: Tobias zeigte in einer gutklassigen Partie auch zeitweise sehenswertes Billard, seine wiedererlangte gute Stoßtechnik war unübersehbar. Sein Gegner hatte aber leider allemal die Qualität, aus Tobis Fehlern beim Versuch die letzte Kugel zu versenken, genügend Kapital für den Partiegewinn zu schlagen.

Hannes Hermsdorf – Mike Rütz 5:1

Mike Rütz musste erneut gegen unseren Hannes antreten, erneut an Tisch 58, der dem Döbelner fast den Nerv raubte. Nur ganz langsam gelang es ihm, Fuß zu fassen, Kontrolle  über die Bälle zu bekommen, die Fehlerrate zu senken. Und Hannes war konstant stark, ließ praktisch nichts Verwertbares liegen, dominierte den Kontrahenten klar. So wurde auch diese Partie eine eindeutige Sache für unseren Spieler. Eine weitere beeindruckende Vorstellung unseres Mannschaftsjüngsten.

Christian Bohle – Michael Bös 4:5

Wieder, wie schon in seiner 14+1-Begegnung begann Christian stark. Er zeigte erneut, welche Fähigkeiten inzwischen in ihm stecken und Michael Bös meinte hinterher, dass er beim zwischenzeitlichen Rückstand von 1:4 nicht mehr wirklich daran glaubte, die Niederlage verhindern zu können. Aber er lauerte auf seine Chance und die kam als Christian begann unkonzentriert zu agieren. Er unterschätzte offensichtlich seinen Gegner und die Nachlässigkeiten wurden ausgerechnet beim Versuch, den Finalball zu lochen, offensichtlich. Dreimal scheiterte er damit und der Döbelner, der ohnehin ein ganz feines Billard spielen kann, nutzte das konsequent aus. Am Ende war der fast sicher geglaubte Sieg futsch, Michael Bös der verdiente Gewinner.

Peter Frey – Andre Barthel 6:2 (10-Ball)

Eine weitere sehr gute Vorstellung unseres Mannschaftsältesten gegen einen ebenso motivierten wie konzentrierten Gegner, der leidenschaftlich um die Revanche für die eben erlittene 14+1-Schlappe kämpfte. Anfangs hatte Peter noch leichte Konzentrationsprobleme, aber seine Spielqualität leidet inzwischen viel weniger unter solchen Schwankungen als noch in der Vorsaison. So drückte er der Partie den Stempel auf und auch als Andre nach einem 0:4-Rückstand zwei Frames gewann, hatte man nicht den Eindruck, dass Peter diese Partie abgeben würde. Imponierend, wie er den Gegner taktisch immer wieder vor Probleme stellte. Sein Lochspiel resultierend aus einer immer besser werdenden Stoßqualität war beeindruckend, so konnte er auch das bisweilen ungenaue Positionsspiel wunderbar kompensieren.

Die Mannschaft konnte ihren Vorsprung aus der Auftaktrunde also behaupten, die Döbelner aber zeigten sehr deutlich, dass ihre Psyche intakt war, dass sie genug Klasse hatten, noch Punkte aus Elbflorenz mitzunehmen. Ein Nachlassen konnte sich unsere Zweite in der abschließenden Neun-Ball-Runde demnach nicht leisten, zwei Partiegewinne mussten noch her.

Peter Frey – Matthias Glauer 7:4

Auch gegen Matthias Glauer ließ Peter keinen Deut in seinem Spiel nach. Wieder war es ein starker, konzentriert und geduldig um seine Chance ringender Gegner, den er in eindrucksvoller Manier bezwang. Der Döbelner zeigte eine gute Leistung, verdiente sich die vier Frames redlich, aber Fehler hätte er sich gegen Peter nicht leisten dürfen, um zu gewinnen. Auf die lauerte unser Mann und nutzte auch halbe Chancen gnadenlos, spielte zudem noch einen Tisch komplett runter. Mit seiner inzwischen richtig feinen Technik hatte er den entscheidenden Vorteil für sich – und psychisch ist Peter inzwischen enorm stark. In einer wirklich gutklassigen Partie, an der beide Aktiven Anteil hatten, war der Sieg für unseren Akteur hochverdient.

Hannes Hermsdorf – Andre Barthel 7:4

Gegen Andre Barthel musste sich unser Hannes schon mehr strecken als in den Partien zuvor. Der Döbelner hielt dagegen und gestaltete das auf einem guten Niveau stehende Match bis zum 3:3 ausgeglichen.  Dann aber wurde seine Fehlerrate höher, wogegen Hannes gleichbleibend stark spielte. Er nutzte konsequent die Fehler des anderen, lochte vor allem immer wieder sicher die drei bis fünf Bälle zum Frame-Gewinn, spielte einen Tisch auch komplett runter und gewann am Ende doch noch klar. Es war die Krönung der wohl besten Tagesleistung in der noch jungen Liga-Karriere des Hannes Hermsdorf.

Dirk Rost – Mike Rütz 5:7

Die Paarung war günstig für unseren Dirk Rost, Mike Rütz war schlagbar. Umso bedauerlicher die Nervosität, mit der Dirk in diese Partie ging und die sein Spiel lähmte. So konnte er seine zweifellos vorhandenen spielerischen Fortschritte lange Zeit nicht zur Geltung bringen. Was er kann, zeigte er bei seiner Aufholjagd vom 1:5 zum 5:5(!), da glaubte er plötzlich an sich, spielte mutig und offensiv, beeindruckte seinen Gegner durchaus. Und zeigte, dass er auch technisch ordentlich zugelegt hat. Fast hatte man aber den Eindruck, Dirk hätte Angst vor dem Gewinnen! Denn als es um die Wurst ging, schaffte er es zweimal wieder nicht, die Neun zu lochen, spielte viel zu schnell für seinen natürlichen Rhytmus. Damit war die Niederlage besiegelt. Im spielerischen Bereich konnte sich der Döbelner nicht absetzen, mental aber war er klar besser als unser Dirk.

Christian Bohle – Michael Bös 4:6 (10-Ball)

Wieder musste Christian gegen den starken Michael Bös ran und leider konnte unser Spieler den Abwärtstrend, der sich in seiner vorigen Partie andeutete nicht mehr stoppen. Es ist die Konstanz, die ihm (noch) abgeht und ihn daran hindert, sein zweifellos vorhandenes Potenzial dauerhaft abzurufen. Nach gutem Beginn tauchte Christian gegen den Klasse-Billard spielenden Döbelner immer mehr unter. Michael Bös zelebrierte insbesondere ein hervorragendes Stellungsspiel und räumte im Sieg-Frame  den Tisch auch noch komplett ab. Christian weiß nach dieser Niederlage sicher, wo er den Hebel ansetzen muss.

Fazit:

Diese Landesliga-Saison verspricht auch weiterhin Spannung ohne Ende. Nachdem der Tabellenführer BiBaBo von den Dragons gestürzt wurde (genau jene Dragons die gegen unsere Truppe ihren bislang einzigen Punktverlust hinnehmen musste), ist plötzlich auch unsere Mannschaft wieder „im Geschäft“, gerade mal drei Punkte trennt sie vom Spitzenreiter. Die Poolstars aus Döbeln aber mussten regelrecht niedergerungen werden, die verkauften sich wirklich teuer, doch unsere Mannschaft hat Qualität! Mit Tobias haben wir einen, dessen Potenzial dicke für Siege reicht, er ist ganz klar auf dem Weg nach oben, auch wenn die Ergebnisse das noch nicht zeigen. Christian kann sich weiter steigern, muss an einem gleichbleibend konzentrierten Spiel arbeiten, aber er hat schon reichlich gute Partien abgeliefert, da muss einem nicht bange werden. Dirk hat das Zeug, zu einem richtig guten Joker, wenn er spielerisch und viel wichtiger, vor allem mental stabiler wird. Bei Hannes gehts derzeit nur in eine Richtung, nach oben, der strotzt vor Selbstbewusstsein und siegt und siegt, das kann gern so weitergehen. Und Peter: der ist stark wie nie, ist Siegspieler und Stütze der Mannschaft, auch da kann man nur sagen weiter so! Am 13.Januar ist die Joker-Truppe aus Leipzig zu Gast. Wenn wir dann unsere Möglichkeiten abrufen können, wirds für die Messestädter (so leid es uns tut) schwer, auch nur einen Punkt mitzunehmen. Arbeiten wir bis dahin daran, dass es auch so wird!

Ein Gedanke zu „Die Zweite des PSC nimmt Fahrt auf

  1. Es war ein sehr schöner und starker 5. Spieltag gewesen gegen Döbeln. Wir sind auf dem besten Wege nach oben. Weiter so Jungs.

    Gut Stoß

    Hannes Hermsdorf

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