PSC-Zweite sichert in Döbeln den Klassenerhalt

Die zweite Mannschaft des 1.PSC Dresden hat es geschafft. Sie wird auch in der kommenden Saison in dieser Spielklasse vertreten sein. In einer über weite Strecken ganz engen Auseinandersetzung bei den Poolstars (2.) in Döbeln, rangen sie diese in deren Heimstätte nieder.    Beide Mannschaften wussten um die Bedeutung dieses Spieles, wobei die Döbelner den Sieg noch mehr benötigten als unsere PSC-Truppe. Und: Die Mittelsachsen hatten ein echtes Heimspiel mit gaaaanz langsamem Tuch, unglaublich giftigen Tascheneinläufen, ungewohnten Banden, niedrigen Tischen, schlechten Lichtverhältnissen. Sie MUSSTEN mit diesem Pfund wuchern, um nicht weiter in Richtung Tabellenende zu rutschen. Letztlich gelang ihnen das aber nicht, weil eine gut spielende Dresdner Mannschaft ordentlich dagegenhielt. Schauen wir im Folgenden, wie sich das Drama (mit Happy End für die Dresdner) im Einzelnen abspielte:

Spiel 1
14.1 endlos
Matthias Glauer Peter Frey
Bälle:
60
Aufn.:
32
HS:
10
Bälle
43
Aufn.:
32
HS:
7

Eine interessantes Aufeinandertreffen war das. Unser Peter Frey hatte zwar gegen Matthias Glauer in den letzten Jahren immer gut ausgesehen. Aber der Döbelner hat Stück für Stück an Klasse gewonnen. Peter wiederum hatte in dieser Saison schon einige Gegner im 14+1 böse abgewatscht und auch gegen die ganz Starken der Liga (Striegnitz, Heimann) sehr gut ausgesehen. Und so merkte man Matthias, gerade in der Anfangsphase schon den Respekt vor unserem Haudegen an. Er bemühte sich deshalb von Beginn an, Risiken zu vermeiden, sicher und konzentriert zu spielen. Eine goldrichtige Entscheidung war das, bei den schwierigen Bedingungen (extrem langsames Tuch, giftige Taschen, helles Gegenlicht). Peter, der schnell in Rückstand geriet, spielte anfangs konzentriert und mit guter Qualität. Aber er passte sein Spiel ungenügend an die Bedingungen an, versuchte in den Breaks zu bleiben, ging dabei zu hohe Risiken ein und scheiterte so ein ums andere mal. Und Matthias roch Lunte, der Poolstar spielte vor allem im Mitteldrittel ganz hervorragend und baute seinen Vorsprung immer weiter aus. Als Peter dann die Brechstange rausholte, den Erfolg erzwingen wollte, war das wohl sein größter Fehler an diesem Tag. Denn gerade zu diesem Zeitpunkt bekam Matthias auf der Ziellinie das große Fracksausen und servierte Peter mehrere gute Möglichkeiten, womit unser Mann die Partie noch dicke hätte drehen können. Aber der Lauf war weg bei Peter und so schleppte sich Matthias, wenn am Ende auch mit Mühe, zu einem verdienten Sieg.

Spiel 2
14.1 endlos
Michael Bös Bodo Lange
Bälle:
50
Aufn.:
52
HS:
9
Bälle
60
Aufn.:
53
HS:
9

Bodo Lange war in den letzten Monaten spielerisch doch arg ins Straucheln geraten, wirkte auch mental ziemlich angekratzt. Und so waren die Hoffnungen auf einen Partiegewinn gegen den spielstarken Michael Bös doch arg gedämpft. Der Beginn dieses Duells schien das zu bestätigen. Der Döbelner nutzte die Lochfehler unseres Akteurs und holte schnell einen komfortablen Vorsprung heraus. Jedoch packte unser Oldie an diesem Tag eine Quallität heraus, die man so lange nicht von ihm gesehen hat. Ruhig, konzentriert, diszipliniert glaubte er an seine Chance, hielt den Spielrhythmus schön langsam, so wie es gut für ihn ist. Und das wirkte. Michael Bös, der am Anfang so ungefährdet aussah, verlor den Spielfaden, ließ sich das Spiel unseres Mannes aufzwingen und war nun auch nicht mehr in der Lage höhere Breaks zu spielen. Am Ende dieses Monster-Matches über 53 Aufnahmen stand ein ganz erstaunlicher und beeindruckender Erfolg des Dresdners!

Spiel 3
14.1 endlos
Andre Barthel Tobias Jäkel
Bälle:
44
Aufn.:
24
HS:
11
Bälle
60
Aufn.:
25
HS:
8

Wichtigste und für den PSC erfreulichste Erkenntnis: Tobias Jäkel ist auf dem Weg zurück zu alter Stärke. Zeitweise lieferte er blitzsauberes 14+1. Schnell und flüssig spielte er die Breaks runter und hatte nach 13 Aufnahmen 50 Punkte und einen Riesenvorsprung auf den Kapitän der Döbelner. Dann aber wurde es mühselig, denn Andre Barthel zwang unseren Käptn in ein zähes taktisches Duell und sammelte dabei Punkt für Punkt. Der Rückstand schmolz. Tobias verlor etwas von seiner totalen Fokussierung, blieb aber ausreichend geduldig, wucherte mit dem Vorsprung, den er sich am Anfang so schön erspielt hatte und schaukelte den Sieg letztlich ungefährdet nach Hause. Eine insgesamt gute Leistung unseres Mannschaftskapitäns!

Spiel 4
10-Ball
Mike Rütz Hannes Hermsdorf
6 2

Unser Hannes Hermsdorf tat sich schwer gegen den Routinier der Döbelner. Der Poolstar bot eine gute Leistung, verband offensives Spiel mit wirkungsvollen Safeties. Unser Youngster wiederum rang um sein Spiel, wirkte nervös, agierte mit einem für ihn viel zu hohen Spielrhythmus. Dadurch kam er nie zur Ruhe, die nunmal notwendig ist, um richtig das Spielgeschehen zu analyiseren und damit die besten Entscheidungen zu treffen. Und das führte auch zu einer Reihe von – für Hannes Lochqualitäten – doch krassen Lochfehlern. Dass Mike Rütz in der einen oder anderen Situation auch von der Glücksfee beehrt wurde, ändert nichts an der Tatsache, dass der Sieg für den Döbelner, auch in dieser Höhe, verdient war.

Ein Remis stand so nach der Auftaktrunde, Enttäuschung und positive Überraschung hielten sich die Waage. Das Duell der beiden Mannschaften blieb, wie erwartet, eine knappe Geschichte.

Spiel 5
8-Ball
Andre Barthel Bodo Lange
4 5

Oh ja, wenn unser Bodo Lange sein gefürchtetes Matchplay auspackt, mit stoischer Ruhe und willensstark um jeden Frame, um jeden noch so schweren Ball ringt. Dann wird es ganz unbequem für die Gegner. Andre Barthel hatte nicht die spielerischen Mittel, um sich entscheidend aus der taktischen Umklammerung, dem aufgezwungenen Spielrhythmus zu befreien. Er wurde an seinem Lieblingstisch regelrecht von unserem Bodo niedergerungen. Bei den äußerst unangenehmen Taschenenläufen und Bodos Stoßtechnik ist das umso bemerkenswerter. Zudem überzeugte unser Spieler vor allem in den ersten Frames auch spielerisch, entscheidend für den Gewinn aber war seine mentale Stärke an diesem Tag. Klasse, Bodo!

Spiel 6
8-Ball
Mike Rütz Hannes Hermsdorf
4 5

Man kannte sich aus der ersten Runde und der Döbelner machte erstmal so weiter wie in seinem Auftakt-Match. Vor allem taktisch wirkte er weiterhin stark. Aber unser Hannes steigerte sich im Laufe der Partie ganz beträchtlich. Er akzeptierte zudem, dass die extrem langsamen Tücher kurze Wege der Weißen erforderten und man ansonsten mit einem eingeschränkten Positionsspiel leben musste. Er befreite sich so Zug um Zug aus der taktischen Umklammerung des Döbelners, agierte zunehmend mit Selbstvertrauen. Da aber Mike Rütz ordentlich dagegen hielt, blieb es ein bis zum Schluss spannendes Match, welches im Showdown spektakulär endete. Hannes hatte sein Bälle fast komplett runter gespielt, nur eine Farbige und die Schwarze warteten noch auf das Versenken. Aber der notwendige Zugball für die Stellung auf Schwarz bekam einen ungewollten Winkel und der Spielball versteckte sich verschämt 10 cm hinter zwei Bällen des Gegners. Peter scherzte noch im Gespräch mit Tobi: „Das wäre der Brüller, wenn er die jetzt als Jump locht und so die Partie gewinnt.“ Eine schöne Situation ergab sich: Hannes versuchte sein Queue für den Jump auseinanderzuschrauben, schaffte es (mit seinem angeborenen Handicap) nicht und bekam Hilfe von Mike Rütz – eine schöne Geste. Und dann spielt Hannes diesen schweren Sprungball, trifft die Schwarze, die auch noch arg versetzt zur Tasche und nah an der Bande lag – und locht – und gewinnt! Grandios!

Spiel 7
8-Ball
Matthias Glauer Tobias Jäkel
5 3

Tobias Jäkel war sich der Qualitäten des ohne Zweifel stärksten Döbelners bewusst. Aber unser Mann fühlte sich auch gut und so entwickelte sich eine gutklassige Auseinandersetzung. Wobei klar zu sagen ist, dass die Lichtverhältnisse an diesem Tisch indiskutabel waren. Das senkte die Lochqualität in Richtung der Fenster entscheidend und hatte schon Peter in der Partie zuvor schwer zu schaffen gemacht. Matthias Glauer führte schnell mit 2:0, dann aber kam Tobi in die Gänge und holte drei Frames am Stück. Fortan war jeder Frame hart umkämpft, leider aber immer mit dem besseren Ende für den wettkampfstarken Döbelner. Aber ohne Zweifel war das eine gute Partie, die Tobias hier spielte.

Spiel 8
10-Ball
Michael Bös Peter Frey
3 6

Interessante Erfahrung aus seinem vorher verlorenem 14+1-Spiel für Peter: NACH jener Niederlage spielte er sich nochmal ein und hatte fortan einigermaßen seinen Frieden mit diesen Tischen (wir wollen nicht schlecht reden) geschlossen, denn die Technik war nun da. Pech für Michael Bös, den wiederum ohne Zweifel besten Techniker der Poolstars-Zweiten, der hier für seine Fehler hart bestraft wurde. Der Döbelner hatte seinen Anteil an einem durchaus attraktiven Spiel. Unglaublich, mit welcher Sicherheit er über die Banden lochte. Aber Peter hatte vor allem das bessere Stellungsspiel und wusste in den entscheidenden Situationen meist eine gute taktische Lösung. Außerdem hatte er die Lektion aus dem Auftaktspiel gelernt, die Tascheneinläufe mit absoluter Hochachtung zu behandeln. Nach einem 3:0-Start ließ er fortan den Poolstar nie mehr als zwei Frames an sich heran. Der wirkte zum Schluss doch ziemlich ratlos. Eine solide Leistung, garniert mit einigen starken Schlüsselbällen brachten Peter einen recht sicheren Partiegewinn.

Alle PSCer hatten gut gespielt in dieser Runde und drei Siege sprangen heraus. Die 5:3-Führung war gut fürs Selbstvertrauen. Und der Druck für die Poolstars, das Steuer noch herumreißen zu müssen, der war mächtig groß.

Spiel 9
9-Ball
Mike Rütz Bodo Lange
7 6

Spiel neun nach dem Tableau war jenes, welches als letztes zu Ende ging. Wie in den Matches zuvor zeigte Bodo auch hier in Bezug auf Willensstärke und Kampfgeist eine hervorragende Partie. Anfangs dominierte er die Begegnung auch spielerisch gegen einen doch recht rumbolzenden Mike Rütz. Das sollte aber nicht so bleiben, denn der Döbelner steigerte sich und fortan rangen die beiden erbittert um jeden Frame. Es wurde auch eine Konditionsfrage, Bodo schien doch recht müde zu sein. Aber er schaffte es in den Entscheidungsframe. Der Partiegewinn für den Döbelner war aber auch mit einem tiefen Griff in die Glückskiste verbunden. Erst schaffte eine vorsichtig gespielte Kombi von Bodo auf dem unglaublich langsamen Tuch nicht den Weg in die Tasche (in Dresden gegen die Bande gespielt, wäre sie den gleichen Weg wieder zurück gekommen). Das Foul verwertete Mike, der auch recht abgekämpft wirkte, mit einem völlig verkorksten Bolzstoß und die daraus entstehende Bewegung auf dem Tisch fand ihr Ende mit einer in der Seitentasche versinkenden Neun. Skurril und nach dem harten Spiel irgendwie auch befreiend.

Spiel 10
9-Ball
Michael Bös Hannes Hermsdorf
4 7

Hannes hatte sich SEINEN Lauf im Spiel zuvor geholt und strotzte jetzt nur so vor Selbstvertrauen. Aber auch Michael Bös liebt das offensive Spiel. Die Folge war ein zeitweise spektakuläres Match, das beide mit offenem Visier bestritten. Der Döbelner hatte aber nicht mehr die Konzentration und Spannkraft nach wundervollen Bällen, die Frames auch nach Hause zu bringen. Hannes nahm immwer wieder aufs Neue dankend an und baute seine Führung nach und nach aus. Gegen Ende verlor Michael auch etwas die Motivation, irgendwie war das nicht sein Tag, sodass unser Hannes die Partie sicher nach Hause fahren konnte.

Spiel 11
9-Ball
Andre Barthel Peter Frey
5 7

Zuvor: Der Kapitän der Poolstars hatte ohne Zweifel auch starke Momente, aber die Schwankungen in seinem Spiel waren groß – deutlich größer als die seines Dresdner Gegenübers. Wie dem auch sei, die Partie war keine drei Minuten alt, da führte Andre Barthel durch zwei Flukes mit 2:0. Nicht so prickelnd, aber Peter ist doch ziemlich robust geworden. Seine erste Chance nutzte er zu einem An-Aus-Spiel. Nächstes Spiel: nach Break kann Peter die gefährlich liegende Kombi auf die Neun vor der Tasche einfach nicht auflösen, wieder ein Frame weg. Als ein unglaublicher Fluke auch noch das 4:2 für den Döbelner Käptn brachte, fing Peter an, merkwürdig mit dem Kopf zu wackeln. Aber seine Siegqualitäten litten nicht, er nahm die Gegebenheiten hin, vertraute seinem Spielvermögen und holte sich nun Frame auf Frame (das kennt man ja inzwischen). Als Andre nach Peters erstmaliger Führung nur noch die Neun auf dem Weg in den Entscheidungs-Frame vor sich hatte, ließ er diese doch tatsächlich im Tascheneinlauf liegen. Das wars und Andre wird, nach dem der Groll sich verzogen hat, sicher anerkennen, dass dies ein verdienter Sieg für den Dresdner war.

Spiel 12
10-Ball
Matthias Glauer Tobias Jäkel
6 3

Der Saft war raus in diesem Spiel bei unserem Tobias Jäkel. Er hatte nicht mehr die Kraft gegen den nun mit ganz breiter Brust auftretenden Matthias Glauer wirkungsvoll gegenzuhalten. Zwischendurch war dann auch mal der Stoß weg, der fand sich wieder. Doch Döbelns bester Mann – nicht nur an diesem Tag – war auch taktisch hervorragend aufgestellt und nutzte das gegen einen im 10-Ball eher nicht so beschlagenen Tobias zu einem insgesamt ungefährdeten wie verdienten Sieg. Respekt für Matthias, er hielt bis zum Schluss die Döbelner im Rennen um mögliche Punkte.

Fazit:
Zuerst einmal Glückwunsch an die PSC-Zweite zum Klassenerhalt! In ihrer zweiten Landesliga-Saison hat sie den Lackmustest auf die Tauglichkeit für diese Spielklasse mit Bravour bestanden und die noch notwendigen Punkte faktisch in der Höhle des Löwen bei den tapfer kämpfenden symphatischen Poolstars eingefahren. Es wäre übrigens schade, die Döbelner nächstes Jahr NICHT in der Landesliga anzutreffen.
Eine starke Mannschaftsleistung sicherte den Sieg. Bodo überraschte mit seinem Kampfgeist, seinem unerbittlichem Matchplay und gewann so zwei Partien. Das war sehr, sehr wichtig denn Peter kam an diesem Tag vor allem anfangs nicht mit den Gegebenheiten zurecht und verlor seine erste Partie. Danach zeigte er aber, warum er so wichtig für die Mannschaft ist und holte spiel- und nervenstark noch zwei Partien. Tobi hat starke Momente wie lange nicht gehabt. Es wird, Käptn! Seine Wettkampfhärte muss aber besser werden. Hannes hat für DEN spektakulären Moment des Tages gesorgt und macht mit diesem Auftritt Appetit auf mehr.   Zwei schwere Aufgaben gegen die Leipziger Jokers und gegen das Billardteam Vogtland warten noch auf die Truppe. Ohne Druck kann sie aber nun gegen diese beiden Mannschaften auftreten und sich nebenbei auf ihre nächste Landesliga-Saison freuen 😉

(pf)

PSC-Zweite scheitert an den Dragons aus Leipzig

Nach dem starken Auftritt unserer Zweiten beim bisherigen Spitzenreiter BiBaBo 3. war es realistisch, auf eine solche Leistung auch gegen die Dragons und damit auf weitere Punkte zu hoffen. Zudem hatte man im Hinspiel gut ausgesehen und ein Remis erkämpft. Leider konnte unsere Truppe nicht an die beeindruckende Leistung des letzten Spieltages anknüpfen, vielmehr war ein deutlicher Rückschritt zu verzeichnen. Die klare Niederlage an heimischen Tischen war so die logische Folge.

Tobias Jäkel – Christian Pries 37:60 max.Breaks Tobi 5, Christian 12

Der Befreiungsschlag unseres Mannschaftskapitäns will einfach nicht kommen. So ging auch sein 14+1 an den allerdings spielstarken Kontrahenten. Beide begannen etwas zäh und rangen mit dem schnellen Tisch. Tobias enttäuschte spielerisch auch in dieser Partie nicht, aber so richtig gelingen wollte ihm irgendwie auch nichts. Der Leipziger glänzte zunehmend mit seinen Qualitäten und zeigte auch ein schönes 12er Break, setzte sich so kontinuierlich ab. Kurz vor Schluss erkämpfte sich Tobias mit einem tollen Break-Ball doch noch die Chance, die Partie spannend zu machen. Doch die Hoffnung starb mit dem nächsten Ball, der in der Tasche klapperte. Die restlichen fünf Punkte in der 23.Aufnahme waren für den Dragon nur noch Formsache und ließen einen ziemlich ratlosen Tobi zurück.

Christian Bohle – Ronny Meyer 31:60 max.Breaks Christian 3, Ronny 8

Ein spielstarker, taktisch routinierter Gegner (Ronny ist Stammgast unter den Top 10-Spielern der Landesliga) zwang unserem Christian von Anfang an sein Spiel auf. Diese Dominanz gestattete unserem Spieler ein reaktives Spiel, mehr nicht. Der Partie den eigenen Stempel aufzuzwingen gelang ihm in keiner Phase. Dafür hätte er vor allem seine Break-Chancen nutzen müssen, denn davon hatte er mehrere. Doch sein an diesem Tag sehr fester Stoß ließ mehrfach Schlüsselbälle in den Taschen klappern. Ein höchstes Break Christians von drei (!) duldet keine Diskussionen. Ronny riss auch keine Bäume aus, aber kann man ihm einen Vorwurf machen, dass er die sich bietenden Chancen nutzte? Ganz sicher nicht! Der Sieg des Leipzigers war verdient.

Peter Frey – Falk Ein Waldt 60:39 max.Breaks Peter 8, Falk 6

Das war eine ganz schwere Partie für unseren Ranglistenbesten, die er insgesamt aber mit Bravour bewältigte. Dieses 14+1 kam einfach nicht in die Gänge, beide Spieler mühten sich um das Spiel, mauerten keinesfalls. Aber irgendeine Kleinigkeit ließ immer wieder die Breaks förmlich verhungern. Umso wichtiger, dass Peter nahezu alles lochte, was er anging (Lochquote insgesamt bei 95%). Dies gepaart mit seiner nervlichen Stabilität und seiner fast durchgehend hochkonzentrierten Spielweise, ließ ihn Stück für Stück davonziehen. Im letzten Spieldrittel verzichtete unser Mann auch auf jedes unnötige Risiko und er baute viel taktischen Druck auf Falk auf. Ein am Ende sicherer Sieg in der 27. Aufnahme und ein weiterer starker Auftritt unseres Routiniers.

Bodo Lange – Thomas Kolbe 2:6 (10-Ball)

An den vergangenen Spieltagen hatte sich Bodo zu einer Stütze unserer Zweiten gemausert. Heute jedoch hatte er einen schwarzen Tag, war völlig indisponiert, schien auch gesundheitlich nicht auf der Höhe zu sein. Dem Leipziger konnte es nur recht sein. Er nahm die Gelegenheit wahr und fuhr locker und leicht einen ungefährdeten Sieg ein.

Wieder mal ein Rückstand nach der Auftaktrunde und eine ziemliche Dominanz der Leipziger in drei Partien, das ließ nichts gutes ahnen für den weiteren Spielverlauf. Konnte unsere Truppe im 8-Ball besser gegenhalten?

Tobias Jäkel – Thomas Kolbe 2:5

Nächster Rückschlag unseres Käptns. Wieder das gleiche Lied. Eigentlich (wenn doch das Wort eigentlich nicht wäre) sah man auch hier ein ausgeglichenes Spiel und konnte sich davon überzeugen, dass Tobi das Billard spielen nicht verlernt hat. Aber bei den entscheidenden Bällen verließ ihn irgendwie der Mut. Mit schwerem Arm und völlig verunsichert vergab er immer wieder Schlüsselbälle. Bezeichnend für die Ratlosigkeit, war seine Entscheidung, plötzlich mit seinem Break-Queue weiterzuspielen.  Dass es in solch einer Verfassung umso schwerer fällt, die Konzentration hoch zu halten, ist leicht nachvollziehbar. Ein verdienter Sieg für Thomas Kolbe, der einfach viel weniger Fehler machte.

Christian Bohle – Christian Pries 2:5

Die beiden Christians waren also unter sich. Und es gab es eine klare Niederlage unseres Spielers gegen den Namensvetter aus Leipzig. Zu stark war der für unseren Christian, der sein Leistungsvermögen möglicherweise falsch einschätzt. Beide Spieler zeigten ein unterhaltsames, offensives Spiel. Dabei zeigte sich, dass Christian mitten in einem Entwicklungsprozess steckt. Er ist bestrebt, mögliche Chancen auf Ausspielen eines Frames zu nutzen, scheitert dann aber regelmäßig an der drittletzten oder vorletzten Kugel, eben wenn die Stellungen immer schwerer werden. Das wird er in Zukunft zunehmend minimieren, in diesem Spiel aber gab er damit Christian Pries genug Gelegenheiten, um einen ungefährdeten Sieg einzufahren. Nichtdestotrotz eine ordentliche Leistung von Christian.

Hannes Hermsdorf – Falk Ein Waldt 2:5

Der Leipziger Falk Ein Waldt bestätigte hier seine gute Leistung aus der Auftaktpartie gegen Peter Frey. Und nachdem die beiden sich in der Hinrunde Duelle mit spektakulären Ergebnissen (0:6, 5:4, 7:0) geliefert hatten, lief es diesmal eher „normal“ ab. Hannes begann recht gut, verlor danach aber unerklärlicherweise immer mehr den Faden und verlor klar.

Peter Frey -Ronny Meyer 6:4 (10-Ball)

Das war ein sehenswertes Duell auf gehobenem Landesliga-Niveau, welches sich Peter und Ronny hier lieferten. Voll offensiv griffen sie jeweils sich bietende Chancen auf und suchten die schnelle Entscheidung, ohne jedoch übertriebene Risiken einzugehen. Beide hatten etwas Probleme mit dem sehr schnellen Tisch, was ihr Positionsspiel beeinträchtigte. Aber sie hatten auch das Format, flexibel auf diese Situationen zu reagieren, neue Lösungen zu finden und diese erfolgreich anzuwenden. Je einmal sahnten beide mit einer 10 ab, nachdem der andere wunderbar bis zu dieser gespielt hatte. Die etwas höhere Lochsicherheit unseres Peter gab am Ende einer Klasse-Begegnung den Ausschlag für den knappen Erfolg über einen gleichwertigen Gegner.

Im Gleichschritt holten sich unsere 8-Baller jeweils eine 2:5 Niederlage. Allein Peter konnte sein 10-Ball gewinnen. Wiedermal stand unsere Mannschaft mit dem Rücken zur Wand und bei der Tagesform einger unserer Akteure schwand die Hoffnung auf Punkte.

Bodo Lange – Ronny Meyer 3:7

Es gibt nicht viel über diese Partie zu sagen. Bodo stand völlig neben sich und Ronny Meyer musste sich, bei seiner spielerischen Klasse kein Bein ausreißen, um den Spielgewinn zu sichern. Eine einseitige Angelegenheit mit einem klaren Ergebnis. Das war leider nicht der Bodo, den unsere Mannschaft dringend braucht, um im Abstiegskampf Punkte zu sammeln.

Dirk Rost – Thomas Kolbe 1:7

Eine ordentliche Leistung von Dirk, der auch mental einen recht guten Eindruck machte. Aber auch hier waren die Leistungsunterschiede mehr als deutlich und das Ergebnis entspricht dem in vollem Maße. Deutlich sichtbar, dass Dirk in den letzten Wochen (aus beruflichen Gründen) zu wenig Trainingsstunden absolviert hat, so kann er leider in der Landesliga nicht bestehen.

Peter Frey – Falk Ein Waldt 7:5

Diese Partie war zerfahren und von vielen Fehlern beider Akteure geprägt. Peter hatte sehr gute Phasen, schoss auch einen Frame komplett runter. Doch zeitweise wirkte er unkonzentriert und zweimal patzte er auch ganz böse, was Falk Ein Waldt auch die Frames brachte. Auch technisch brachte Peter sein Spiel nicht mehr so durch wie in den Partien zuvor. Falk spielte ebenfalls sehr schwankend, hatte zwischendurch jedoch ebenfalls starke Momente. Positiv, dass Peter, der zwischenzeitlich hart mit sich ins Gericht ging, sich immer wieder straffte und als es um die Big Points ging, mental einfach überzeugender wirkte, den Tick Konzentration mehr aufbrachte. Das brachte ihm einen, wenn auch nicht glänzenden, so doch insgesamt verdienten Arbeitssieg ein.

Hannes Hermsdorf – Christian Pries 6:4 (10-Ball)

In einem unterhaltsamen Spiel (Hannes nannte es „amüsant“ 😉 ) steigerte sich unser Jüngster gegen einen ebenfalls gut aufgelegten Christian Pries beträchtlich. Beide spielten loch- und positionssicher, scheiterten aber regelmäßig an der dritt- oder vorletzten Kugel.  Sprich: Einer machte eine Serie, der andere machte den Frame auf die Letzte oder Vorletzte. So ging das hin und her und am Ende hatte unser Spieler das etwas glücklichere Händchen, verdiente sich den Sieg mit seinem mutigen Auftreten aber allemal.

Fazit:

Unsere Zweite ist inzwischen dort hingeraten, wo sie auf gar keinen Fall hin wollte, in den Strudel des Abstiegskampfes. Die Niederlage, vor allem die Art und Weise ihres Zustandekommens zeigt außerdem, dass unsere Landesligatruppe, wenn sie nicht ihre Leistung vollständig abruft, sofort in Niederlagen rutscht. Tobias, im vergangenen Jahr noch Leistungsträger, kann in dieser Saison nicht die Akzente setzen, zu denen er fähig ist. Die Leistungen von Bodo, Christian und Hannes als Stammspieler sind zu schwankend um mehr Siege einzufahren. Peter allein, der (bis auf den Spieltag gegen Jokers) stabil auf hohen Niveau spielt, kann das mit seiner guten Siegquote (immerhin unter den besten Fünf der Spielerrangliste) nicht kompensieren. Die nun folgende sechswöchige Zwangspause kommt der Truppe gerade recht, um sich zu sammeln. Denn dann steht das eminent wichtige Duell gegen den Tabellenletzten Uhyst an, dass wir unbedingt gewinnen müssen, wenn wir nicht in allergrößte Schwierigkeiten geraten wollen. Und dann ist vor allem mehr Kampfgeist, Nervenstärke und Willen gefragt, als an diesem Tag zu sehen war. Wünschen wir der Mannschaft dafür viel Erfolg!

PSC in Auerbach kalt getroffen

Unsere Verbandsliga-Truppe ist mit einer deftigen 2:10-Niederlage aus dem Vogtland zurückgekehrt. So hatte sie sich das natürlich nicht vorgestellt, auch wenn mit Istvan Pataki eine Stütze der Mannschaft nicht zur Verfügung stand. Dafür sprang unser Landesliga-erprobter Peter Frey ein, der jedoch (erwartungsgemäß) Ischtis Fehlen nicht kompensieren konnte.

Trotzdem waren da natürlich noch die Haudegen Jimmy Devin und Tilo Mittelstädt, die jedem Gegner in dieser Spielklasse das Leben schwer machen können. Doch alle, das muss klar gesagt werden, erstarrten förmlich in der von einer auf Hochtouren laufenden Klimaanlage erzeugten Kälte. Das soll nicht die Leistung der Gastgeber schlecht reden, war aber ein echtes Handicap.

Jimmy saß über den gesamten Spieltag in seine Winterjacke verhüllt und gab sein 14+1 ab, wenngleich das bekanntermaßen nicht seine Paradedisziplin ist (war aber immerhin ein ordentliches 16er Break dabei). Martin Knospe nutzte einfach mit solidem Verbandsliga-Niveau die Fehler unseres Akteurs aus. Im 8-Ball vergab Jimmy dann (noch immer nach Wärme suchend) unfassbare Framebälle, es war nicht zum hingucken, auch wenn er dort kämpfte und Martin Knospe in den Entscheidungs-Frame zwang. Aber von seiner Spielsicherheit war trotzdem nicht viel zu sehen. Für das 9-Ball hatte er sich dann vorgenommen, es „ganz schnell zu machen“ (seine Originalaussage). Vom Rumhetzen um den Tisch wurde ihm wohl doch warm und sein Sieg gegen einen doch recht gut aufgelegten Sascha Kretzschmar war rasch erspielt.

Tilo hatte mit den Temperaturen weniger zu kämpfen, hatte mit seiner Konstitution gute Gegenargumente (Tilo, Du wirst mir verzeihen 😉 ). Er zeigte sicher auch die beste Leistung innerhalb unserer Mannschaft. Gegen einen ganz stark auftretenden Stefan Bialas, der ihn anfangs überhaupt nicht an den Tisch ließ, behielt unser Tilo die Ruhe und kämpfte sich ran und so wurde es noch ein enges Match, was aber der Vogtländer trotzdem für sich entscheiden konnte. Beim Acht-Ball versorgte Tilo seinen Kontrahenten Sven Rindfleisch im Schnelldurchgang mit einer 6:0 Watsche und im abschließenden 9-Ball lieferte er sich einen heißen Fight wiederum mit Stefan Bialas, den er aber leider im Entscheidungs-Frame verlor.

Auch Toni hatte gute Phasen, vor allem im 14+1 gegen den eher indisponiert auftretenden Sven Rindfleisch und danach im 10-Ball gegen einen überzeugend spielenden Sascha Kretzschmar. Aber er litt wohl noch mehr als Jimmy unter der Kälte, spielte mit bis zum Schluss eiskalten Händen, ganz sicher stellte das eine Beeinträchtigung dar. Gegen Monty Knospe war dann auch der Ofen, im wahrsten Sinne des Wortes, endgültig aus und er verlor das 9-Ball gegen diesen klar.

Peter fror gleichermaßen und hatte außerdem Probleme mit dem Gegenlicht aus Richtung der mit nichts verhangenen Fenster, tja die älteren Herrschaften haben es dann auch mit den Augen. Trotzdem ist das ungewöhnlich, dass nicht mal ein leichter Vorhang das Tageslicht dämpfte. Im 14+1 lieferte er sich gegen Sascha ein über weite Strecken vor allem taktisch ganz hervorragendes Duell, bei dem der Vogtländer erst im Schlussviertel davonzog. Im 8-Ball fror er sich gegen den dominant spielenden Stefan in eine klare Niederlage. Dann im 9-Ball hatte er wohl gegen Sven die besten Siegchancen, denn der Vogtländer produzierte auch ordentlich Fehler, doch Peters Spiel war, nun ja, erloschen, nichts ging mehr.

Fazit:

Das war ein echtes Auswärtsspiel, viele ungewohnte Randbedingungen, dazu insgesamt stark spielende Gastgeber und eine personell geschwächte PSC-Truppe. Da kommt sowas halt mal raus. Die Niederlage klingt nicht gut, logisch, muss aber nicht überbewertet werden. Also: Mund abwischen, auf ins nächste Gefecht und – nicht vergessen, dass Billard Spaß macht 😉

Zweite von den Leipziger Jokers ausgespielt

Mit Selbstvertrauen schon, aber doch auch mit etwas Bauchschmerzen schaute unsere Landesliga-Mannschaft im Vorfeld auf diese Begegnung. Christian und Hannes hatten sich aus beruflichen Gründen abgemeldet, zwei Leistungsträger der letzten Monate standen somit nicht zur Verfügung. Beim bisher in dieser Saison gesehenen Niveau, bei der Ausgegelichenheit der Mannschaften war dieser Fakt nicht unerheblich. Trotzdem fühlten sich unsere vier stark genug, auch die Joker-Truppe zu schlagen, zumal kurzfristig ab der zweiten Runde auch Hannes zur Verfügung stehen würde. Leider aber verlief  das Geschehen anders und zwar, beginnend mit der 14+1-Runde, so:

Tobias Jäkel – Jürgen Lippoldt 60:41 max.Breaks Tobi 13, Jürgen 9:

Beide Kontrahenten taten sich schwer, in die Gänge zu kommen, in einem anfangs ausgeglichenem Match. Dann aber, erstmalig in dieser Saison, kam unser Tobias spielerisch richtig in Schwung. Er fühlte sich wohl beim Stoß und sofort wurde sein Spiel zwingend. Das bestätigten auch zwei Breaks von 13 und 12. Da konnte Jürgen Lippoldt in der zweiten Spielhälfte nicht mehr ganz mithalten. Der Sieg für unseren Team-Käptn, schon nach 20 Aufnahmen, war folgerichtig und macht Hoffnung für die Zukunft.

Dirk Rost – Robert Schettler 38:60 max.Breaks Dirk 5, Robert 11:

Unser Dirk traf hier auf den nominell zweitstärksten Spieler der Gäste. Der hatte seine bisherigen Partien nicht unbedingt mit Glanz gewonnen. Aber die Ergebnisse, gerade in der 14+1-Disziplin zeigten seine Qualitäten, nämlich beharrlich und diszipliniert seine Chancen zu nutzen. Robert Schettler bewies das hier erneut! Dirk kam ganz gut ins Spiel hinein, kam zu Chancen, punktete. Die Höhe seines besten Breaks zeigte aber die Crux seines Spiels. Er macht zuwenig aus den gebotenen Möglichkeiten, verschuldet vor allem der instabilen Technik. So konnte er den verdienten Sieg des Jokers nicht gefährden. Mental wirkte Dirk trotzdem viel gefestigter als in seinen letzten Partien, das kann positiv vermerkt werden.

Peter Frey – Michael Hoff 33:60 max.Breaks Peter 9, Michael 11:

Hochmotiviert war Peter in diesen Spieltag gegangen, war sich klar, dass seine Spielgewinne unbedingt notwendig waren, wenn die Leipziger bezwungen werden sollten. Das ging an diesem Tag nach hinten los, denn als diese Partie begann, waren sein Arme schwer wie Blei. Völlig verkrampft konnte er Michael Hoff, der solide aber keinesfalls unschlagbar auftrat, in keiner Phase gefährden.  Selbst Peters bestes Break hatte nichts von der Selbstverständlichkeit, die gerade auch sein 14+1-Spiel in den letzten Monaten auszeichnete.  Ein hochverdienter Sieg für den Leipziger.

Bodo Lange –  Paul Hegler 6:5 (10-Ball):

Unser Mannschaftsältester war DIE positive Überraschung aus Sicht des PSC. Mit Kampfgeist und Willensstärke reizte er seine Möglichkeiten voll aus und kam in einem ganz engen Match zum Sieg. Dabei zeigte auch Paul Hegler spielerische Qualtiäten, war aber mental nicht auf Bodo´s Höhe, das gab den Ausschlag.

Punktemäßig gleichauf ging es somit in die 8-Ball-Runde. Schon jetzt aber war klar, unsere Mannschaft musste sich unbedingt steigern, wenn sie zum Sieg kommen wollte.

Tobias Jäkel – Michael Hoff 0:5:

Was soll man zu dieser Partie sagen? Tobias bestätigte seine Erstrundenleistung und kam trotzdem unter die Räder. Ja, das trifft es am besten, denn Michael lief nun zur Hochform auf und überfuhr unseren Mann regelrecht. Mehr als zwei Aufnahmen benötigte der beste Leipziger in keinem Frame, zwei putzte er gleich in einer Aufnahme. Da konnte Tobias, dessen Spiel gut aussah, der es aber nie schaffte den Sack zuzubinden, nicht mithalten.

Hannes Hermsdorf – Jürgen Lippoldt 4:5:

Unerwartet war unser Hannes Hermsdorf doch noch eingeflogen, genau das könnte aber auch die Ursache dieser seiner Niederlage sein. Wo soll die Ruhe plötzlich herkommen, wenn man zum Spiel hastet und direkt in ein Match geht? Jedenfalls war der Stoß nicht da, Hannes wirkte verkrampft und wie auch bei Peter gesehen – wenn das passiert, kann man es nicht einfach abschalten. Und so musste unser Youngster, der kämpfte wie ein Löwe, am Ende eine knappe Niederlage hinnehmen.

Bodo Lange – Robert Schettler 5:2:

Das also war der zweite Streich unseres Bodo´s, der nach seinem Auftaktsieg, um es mal etwas martialisch zu sagen, Blut geleckt hatte. Jedenfalls biss er auch richtig gegen den für seine disziplinierte Spielweise bekannten Robert Schettler und gewann sogar klar.  Er allein erhielt uns nach der zweiten Runde noch die Chance auf einen Punktgewinn.

Peter Frey – Thomas Gordan 2:6 (10-Ball):

Keine Frage, auch in diesem Spiel war unser nominell bester Akteur weit von seiner Bestform entfernt. Das Verkrampfte in seinem Spiel wich leider nicht. Er versuchte an seinem Stoß zu reparieren, im Wettkampf äußerst gefährlich und zu bösen Ausreißern führend. Aber sein B-Spiel war vernünftig und hatte ordentliches Landesliga-Niveau, nur wenns mal nicht läuft… läuft alles für den Gegner. So stellte sich das dar, zumal Peter auch noch böse Lochfehler auf die 10 unterliefen. Im letzten Spieldrittel lief dann Thomas Gordan auch noch zu großer spielerischer Klasse auf und gewann, wenn auch zu hoch, so doch hochverdient.

Unsere Truppe war somit gegen stark spielende Leipziger ins Hintertreffen geraten, auch weil sie das eigene Potenzial nicht abrufen konnte. Man ahnte, dass es in der abschließenden 9-Ball-Runde schwer werden würde, das Ruder herumzureißen.

Tobias Jäkel – Thomas Gordan 4:7:

Tobias ließ sich durch die derbe Niederlage gegen Michael nicht von seinem Spiel abbringen, zumindest anfangs. Da zeigte er, dass es vorwärts geht, gut anzusehen, was er am Tisch fabrizierte. Er führte zwischenzeitlich 4:2 und die Partiegewinne des Leipzigers bis dahin kann man getrost als glücklich bezeichnen. Man konnte sich des Eindrucks jedoch nicht erwehren, dass unseren Käptn genau das nervte. Gar nicht gut, denn es brachte ihn weg von seinem eigenen Spiel und Thomas Gordan bekam plötzlich die zweite Luft und spielte nun richtig stark auf, wie schon in der Vorpartie gegen unseren Peter. Am Ende sah unser Mann leider keinen Stich mehr und verlor klar.

Bodo Lange – Michael Hoff 7.2:

Da darf man sich schon mal die Augen reiben, bei der Leistung die Bodo an diesem Spieltag ablieferte. Nervenstark rang er den enorm spielstarken Michael Hoff nieder, distanzierte ihn klar. Michael spielte trotzdem Klasse-Billard aber die Neun muss nun mal auch rein, mehrmals verpasste er das und Bodo nutzte die Gelegenheit. Es lief gut für unseren Mann, aber bei einem 7:2 gegen Michael Hoff kann es keinen Zweifel geben, dass der Sieg verdient war. Das anerkannte auch der Leipziger fair, Respekt!

Peter Frey – Paul Hegler 3:7:

Diese Partie rundete den enttäuschenden Auftritt unseres Peters ab, der hier nur noch am „Reparieren“ war, versuchte den Rhythmus zu finden, um seinen Stoß quasi herumspielte. Drei vier Bälle sah´s richtig gut aus, dann wieder ein katastrophaler Ausreißer, dabei noch zwei vergeigte Neunen, die man eigentlich gar nicht versemmeln kann. Paul Hegler verdiente sich den Gewinn durch eine couragierte Leistung, spielte sehr konzentriert, zeigte auch eine richtig gute Technik und feines Stellungsspiel. Peter konnte den Leipziger in keiner Phase in Verlegenheit bringen.

Hannes Hermsdorf – Jürgen Lippoldt 3:6 (10-Ball):

Auch in dieser Partie wurde Hannes einfach nicht warm, bekam kein Gefühl für den Stoß und kam nie richtig ins Spiel. In einer eher durchschnittlichen Auseinandersetzung spielte Jürgen Lippoldt solider, machte weniger Fehler und so war dessen Partiegewinn logisch.

Fazit:

Es gibt einiges aufzuarbeiten. Aber zuerst mal Kompliment an die Joker-Truppe, die eine überzeugende Leistung bot und sich auch in der Breite erstaunlich stark zeigte, ihr Erfolg ist verdient, Glückwunsch! Erneut zeigte sich, wie ausgeglichen die Liga in dieser Saison ist und auf welch hohem Niveau gespielt wird. Schwächelt eine Mannschaft, wird sie sofort mit Punktverlust bestraft und das traf diesmal unsere Zweite. Bis auf Bodo, der das Maximale aus seinen Möglichkeiten machte und drei beeindruckende Partiegewinne zeigte. Tobias ist auf dem Weg, er robbt sich immer mehr an seine alte Form heran, auch das ist positiv zu bewerten. Peter hatte zu sehr im Kopf, drei Partien für die Mannschaft holen zu MÜSSEN. Das lähmte ihn und er wirkte völlig verkrampft. Er muss das gründlich analysieren. Hannes wollte der Mannschaft helfen, das ist zu würdigen. Ob aber die hektische Anreise und dann das kalte Eingreifen ins Spielgeschehen so sinnvoll war, ist zu hinterfragen. Bei einer zukünftigen vergleichbaren Situation sollte man Dirk, der heute das zeigte, was er kann, also nicht enttäuschte, einfach mehr Spielpraxis geben. Unsere Truppe sollte schnell vom Wunden lecken zur Analyse übergehen, denn schon in anderhalb Wochen steht die nächste Prüfung auf dem Plan, da werden wir im Vogtland gefordert und an Niederlagen wollen wir uns doch gar nicht erst gewöhnen, gelle? In diesem Sinne: Gut Stoß und Kopf hoch Jungs.