Oh je – Seuchensaison der PSC-Zweiten nimmt kein Ende

So langsam nimmt die erfolglose Serie unserer zweiten Verbandsliga-Mannschaft dramatische Züge an. Auch in Leipzig kam sie nach dem Gastspiel bei BiBaBo mit leeren Händen aus dem dortigen alten Bahnhof. Es ist wie verhext, es wollen einfach keine Punkte mehr gelingen. Und schlecht spielten unsere Mannen trotzdem nicht, doch in dieser Saison sind unsere Gegner hervorragend aufgestellt und treiben sich – man möchte fast sagen ausgerechnet – gegen uns zu Höchstleistungen bzw. gewinnen die engen Spiele.

Das unsere Truppe insgesamt unter Wert in der Tabelle geführt wird, zeigte gleich in der ersten 14+1-Partie Käptn Tobias Jäkel. Gegen einen ebenfalls Klasse aufgelegten Eugene Noel Mc.Cormack zeigte er eine weitere sehenswerte Leistung. Seine ersten zwei, zugegeben schweren Einsteiger konnte er nicht lochen, so dass er gleich in Rückstand geriet. Eugene lochte konstant und zog davon. Der Ire schoss offene Tische runter, sammelte so fleißig Punkte und überließ die Splits aber dann Tobias. Der hatte mit seinen Öffnungsversuchen kein rechtes Glück, regelmäßig fehlte die Fortsetzung bzw. er spielte sich rasch fest. Aber unser Spieler blieb konsequent, suchte offensiv weiter seine Chancen. Um es mit den Worten von Jens Voigt (Radsportler) zu sagen: „Ich hab solange auf das Glück eingeprügelt bis ich es hatte.“ Ab der Hälfte des Spiels gelangen nämlich die Splits und so sprang u.a. eine 20er Serie raus. Am Ende wurde das Spiel noch mal zäh und die letzten Bälle zum Sieg ließen auf sich warten, doch „pünktlich“ in der 30.Aufnahme stand Tobi´s Sieg fest. Insgesamt hat Noel ziemlich stark gespielt, aber man merkte, dass er seltener 14-1 spielt. Trotzdem spielte auch der immerhin ein 17er Break! Aber Spitze Tobi – und endlich auch mal wieder belohnt worden!

Unser Ältester traf auf Sven Kaschig. Gegen diesen versuchte Peter Frey im Prinzip mit den gleichen Mitteln zum Erfolg zu kommen wie Tobi im ersten Spiel. Also offensiv das Spiel entwickeln und in die Breaks kommen. Nur, es sollte nicht sein. Auch Peter „prügelte auf das Glück ein“ – nur kam es nimmer. Immer wieder scheiterte er bei den Splits, das Klappern der Objektbälle in den Taschen frustierte ihn mehr und mehr. Zweimal ging der Pulk super auf – aber die Weiße fand auf abenteuerliche Weise den Weg in irgendeine Tasche. Es war eine Strafe und Sven Kaschig konnte defacto im Schongang sage und schreibe sieben mal die Tische abräumen, bis hin zum klaren 80:53-Sieg in der 31.Aufnahme. Am Ende war Peter nur noch genervt und man musste um sein Auftreten in den Folgespielen fürchten.

Unser Toni Kreibich schließlich maß sich mit Maik Sommer, ein wahres „Lochschwein“ der einfach alles versenkte was ihm vor den Qeue kam. So gesehen war es schon erstaunlich, dass die Partie über 36 Aufnahmen ging, die Bilder lagen insgesamt suboptimal. Gerade das kam aber offensichtlich der enormen Lochstärke von Maik zugute, der so auch seine Schwächen im Positionsspiel kompensieren konnte. Toni hatte über die gesamte Distanz nicht das Gefühl, eine Siegchance zu haben und verlor letztlich recht unspektakulär mit 52:80.

Traditionell spielte Dirk Rost das erste 10-Ball. Ralf Langemeyer ist ein unbequemer Gegner, auch weil er schwer einzuschätzen ist. Mal verschoss er einfache Bälle, dann spielte er schöne Serien und knackige Saves. Dirk kam gut in´s Spiel aber über die Distanz konnte er einfach nicht mithalten. Vor allem lochte Ralf immer wieder die Frame entscheidenden Bälle und siegte so sicher mit 7:3 .

Unsere Mannschaft ist ja inzwischen Kummer gewöhnt, so auch den schon fast obligatorischen Zwischenstand von 1:3 nach der Auftaktrunde. Aus dieser Ausgangsposition hatte sie in der Saison noch nie Punkte holen können – und das sollte leider auch an diesem Tag so bleiben.

Ralph Langemeyer schoss gegen unseren Tobias gleich den ersten 8-Ball-Frame direkt aus. Insgesamt wirkte das Spiel des Leipzigers oft von glücklichen Zufällen geprägt, aber es ist auch zu konstatieren, dass er ein gutes Spiel machte! Er war die ganze Zeit in Führung, doch Tobi blieb immer dran und konnte so auch immer wieder ausgleichen. So kam es zum Decider in dem unser Kapitän zwei wirklich gute Chancen hatte, das Spiel für sich zu entscheiden.
Und dann passieren Dinge, die man aus Sicht der Fairness auch mal monieren darf. Bei der ersten Chance und nur noch zwei seiner Farben auf dem Tisch, setzte Tobias an und auf einmal machte Ralph im Hintergrund seinem Ärger Luft. So etwas ist einfach nicht in Ordnung! Tobi setzte wieder neu an, aber seine Fokussierung auf den Ball war weg und er vergab. Nach dem Tobi auch seine zweite (Halb-)Chance nicht nutzen konnte, machte Ralph das Spiel anschließend mit drei sehr starken Bällen aus. Eine knappe Niederlage Tobi´s trotz gutenm Spiels war das Ergebnis.

Gegen Maik Sommer, der in seiner Vorpartie gegen Toni absolut überzeugt hatte, musste man um unseren Peter Frey fürchten, dessen Nervenkostüm – nicht zum ersten mal in dieser Saison – arg angeknackst war. Und der BiBaBo-Akteur legte auch mit einer Dominanz los, die einfach beeindruckend war. Er brillierte mit perfektem Stellungsspiel fand auch bei schwierigen Bildern Klasse-Lösungen bis ihm auf dem Weg zum 4:0 ein Stellungsfehler auf die Acht untelief. Mit einem Klasse-Jump lochte er Schwarz trotzdem – aber die Weiße wurde unglücklich ebenfalls in eine Tasche abgelenkt. Unser Oldie – bis dahin im Prinzip nur Zuschauer – biss sich nun in die Partie, versuchte sein Spiel zu finden und obwohl der Leipziger weiterhin das bessere Billard zeigte, lief an diesem das Spiel teilweise vorbei. Mit taktisch starkem Spiel gelang es ihm aber dann doch noch, unseren Peter im Decider zu schlagen – verdient! Immerhin, Peter bot eine willensstarke Leistung und sein zwischenzeitlicher Ausgleich zum 4:4 war auch ein Ausspiel.

Einseitig verlief die Partie von Sven Kaschig gegen unseren Dirk Rost. Der Leipziger spielte viele erfolgreiche lange Bälle und hatte klare Vorteile in der Entwicklung, im Lesen der Bilder. Das konnten einzelne gute Bälle Dirk´s niemals kompensieren. Und so gewann Sven ziemlich rasch die Partie mit 6:2

Erfreulich verlief das 10-Ball von Toni. Gegen einen in guter Form auftretenden Eugene Noel gelang ihm viel. Bei Noel wusste Toni, was ihn erwartet und konnte sich so gut auf ihn fokusieren. Mag sein, dass der Ire hier und da ein paar mehr unnötige Fehler machte als für ihn üblich, was nicht heißt, dass Noel enttäuschte. Aber Toni spielte über die gesamte Distanz konstant gut und gewann so verdient.

2:6 damit der Zwischenstand vor der Schlussrunde, auch weil wir zwei Partien im Entscheidungsframe verloren. Woran man sieht, dass es oft Nuancen sind, die über Sieg und Niederlage entscheiden. Es hätte hier auch 4:4 stehen können – tat es aber leider nicht. Mit entsrepchend geringen Chancen auf einen Punktgewinn ging das Team in die Neun-Ball-Runde

Wieder traf da Toni auf Maik Sommer, diesmal aber war unser derzeitiger Mannschaftsbester vorbereitet. Mit der richtigen Taktik (mehr Sicherheiten ins Spiel einbauen) und der Gewissheit, dass Maik oft keine gute Stellung für den nächsten Ball haben wird, war das für unseren Spieler eine Partie wie auf den Leib geschnitten. Und so zwang er den Leipziger auch immer wieder in Fehler und beraubte ihn damit gleichermaßen seiner Lochstärke. Das brachte Maik, der auch durchaus ein emotionaler Typ ist, schier zur Verzweiflung. Und Toni´s Lochspiel war konstant gut, was ihm eine Überlegenheit brachte, die den Sieg kaum jemals in Frage stellte. Ein schöner 8:3-Erfolg unseres Akteurs.

Nach Jahren gab es nun auch mal wieder eine Partie Eugene Noel gegen Peter. Und es war ein gutes Spiel, in welchem der Ire loslegte wie die Feuerwehr. Peter ließ sich aber nicht beeindrucken, auch nicht vom 0:3-Zwischenstand und zeigte – wie auch Noel – ein Ausspiel. Letztlich spielten beide mit offenem Visier und also der Offensive verpflichtet. Und erneut (zum dritten Mal an diesem Tag) ging es in einen Entscheidungsframe. Der verlief äußerst unglücklich für Peter. Nachdem er über eine Save ein Foul provoziert hatte, bekam er die Möglichkeit den Tisch abzuräumen. Nur einen schwierigen Ball gab es, der über zwei Banden auf die nächste Kugel zu stellen war. Und der legte sich genau hinter eine Kugel im Laufweg. Der Rest war Formsache für Noel. Erneut bitter für Peter.

Wieder gegen Ralf Langemeyer spielend, zeigte Dirk hier wohl seine beste Leistung an diesem Tag. Der Leipziger ging etwas glücklich mit 2:0 in Führung, das konnte Dirk aber egalisieren. Das anfangs ausgeglichene Spiel verlagerte sich aber dann immer mehr zugunsten Ralfs, der einfach mehr Bälle lochte und sich insgesamt steigerte. Wie in den Spielen zuvor konnte Dirk am Ende nicht mehr mithalten und verlor doch recht klar mit 3:7.

Man hat insgesamt den Eindruck, dass Tobi´s gewachsenes Spielvermögen sich nun auch so langsam in positiven Ergebnissen ausdrückt. Auch der 10-Ball-Tausch mit Peter (der somit nun 9-Ball spielt) scheint sich auszuzahlen. Jedensfalls konnte unser Mann – für ihn selbst fast überraschend – mit richtig viel Druck auf seinen Gegner spielen. Und ihn damit sichtlich beeindrucken. Nach der aggressiv herausgespielten 3:0-Führung war Sven Kaschig schon sehr deutlich die Resignation und Lustlosigkeit anzumerken. So war es für Tobias dann kein Problem mehr, mit konstantem und teilweise auch gutem 10-Ball den Sieg einzufahren, wobei er unnötigerweise einen Frame „verschenkte“. Aber der 7:3-Sieg war trotzdem klar und souverän.

Fazit:

Wieder ist die Mannschaft punktelos geblieben, wieder gegen einen Gegner dem sie spielerisch ebenbürtig war. Wir sollten uns keinen Illusionen hingeben. Wenn wir das nächste Spiel in Plauen nicht erfolgreich bestreiten, dann wird es ganz schwer mit dem Klassenerhalt. Dieses Schlüsselspiel wird die Truppe mit aller Konsequenz angehen, viel Erfolg dafür!

Euer Peter

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