Nach Fehlstart mit Roter Laterne

Nach dem 4.Verbandsliga-Spieltag ist für die Zweite Pool-Mannschaft des PSC Dresden ein klassischer Saison-Fehlstart zu konstatieren. Nur ein Punkt aus vier Spielen hat dazu geführt, dass die Mannschaft mit der Roten Laterne „beehrt“ wurde und schon jetzt darf man sagen: Das wird ein schwerer Weg raus aus dem Tabellenkeller. Gegen die Dritte von Pool Leipzig schien ein Punktgewinn, ja ein Sieg durchaus machbar, aber die Messestädter hatten einen Joker mitgebracht, der dieses Vorhaben maßgeblich verhinderte.

In der 14+1-Runde auf eins gesetzt waren Toni Kreibich und Janet Hummel. Spiele gegen Janet sind irgendwie immer zäh und sie ist schwer einzuschätzen. Gelingt ihr einerseits kaum mal ein flüssiges Spiel, ist sie andererseits in jedem Match in der Lage urplötzlich ein recht hohes Break aus dem Hut zu zaubern. So war es auch hier eine mühselige Angelegenheit mit vielen Fehlern beider Akteure.
Aber die Fehlerrate der Leipzigern lag eindeutig höher, das kompensierte auch ein schönes 17er Break nicht. In einer durchschnittlichen Partie hatte man trotz des relativ knappen Ergebnisses von 80:66 wenig Zweifel am Sieg unseres Akteurs.

Nur leise Hoffnungen konnte sich unser Peter Frey in seiner 14+1-Partie machen, denn die Leipziger öffneten ihre Personal-Wundertüte und offerierten Thimo Troks. Der ist von Haus aus in der zweiten Snooker-Bundesliga zu Hause und eine Nummer zu groß für unseren Oldie. Ungeachtet dessen zeigte der eines seiner besten Spiele überhaupt und forderte den Snookerer bravourös. Als Thimo aber in ein richtiges Break kam, endete dies erst bei 30 (dem neuen aktuellen Verbandsliga-Bestwert) und eine Vorentscheidung war gefallen. Nach 14 Aufnahmen schloss er seine eindrucksvolle Darbietung ab. Aber Peter hatte mit einem Vierer-Schnitt ebenfalls absolut überzeugt.

Erneut überzeugen konnte auch UNSER Snookerer Martin Straßberger, der erfreulicherweise unsere Pool-Zweite unterstützte und seine Klasseleistungen in dieser Disziplin aus der Bezirksliga hier zwei Spielklassen höher eindrucksvoll untermauerte. Gegen den erfahrenen und vor allem taktisch sehr guten Roland Heß benötigte er gerade mal 23 Aufnahmen, um den Sieg einzufahren. Seine Anfangsnervosität legte Martin rasch ab und lochte dann in (inzwischen) gewohnt starker Manier. Super-Partie Martin!

Gegen Uwe Seypt hatte unser Dirk eine reelle Sieg-Chance und der Leipziger riss auch in dieser Partie keine Bäume aus. Ihm unterliefen viele Fehler, doch Dirk konnte das nicht nutzen. Aufgrund seiner derzeit wieder stärkeren spielerischen Unsicherheiten hatte er richtigerweise sein Spiel umgestellt und bemühte sich darum, sichere risikoarme Bälle zu spielen. Trotzdem unterliefen ihm erneut zu viele Stockfehler, mehr als dem Leipziger. Der landete so verdientermaßen einen knappen Sieg.

Der Gleichstand nach der Auftaktrunde ließ hoffen, doch schon jetzt war klar, dass die PSC-Zweite vor allem gegen den „Leipziger Billard-Club Thimo Troks“ spielte. Nur ein zusätzlicher Partieverlust und schon wäre jede Sieg-Chance dahin. Da war also schon in der zweiten, der Achtball-Runde wieder ordentlich Druck bei der Truppe.

Dirk musste jetzt gegen Janet ran, die ist spielerisch deutlich besser und war somit favorisiert. Ihrer Favoritenrolle wurde sie denn auch klar gerecht. Sehr sachlich und taktisch clever spielend ließ sie Dirk kaum eine echte Sieg-Chance. Sicher, ein zwei Frames mehr für Dirk wären vielleicht möglich gewesen. Aber auch so zeigte er eine recht ordentliche Leistung, er spielte langsamer aber auch überlegter und sauberer. Der 6:2-Sieg für Janet geht jedoch absolut in Ordnung.

Martin traf erneut auf Roland Heß und man konnte auf einen weiteren Partiegewinn für unseren Jungstar hoffen, aber Pustekuchen! Roland bot eine erstaunlich starke Performance, spielte taktisch bärenstark und blieb dabei praktisch fehlerlos. Einzig die Breaks waren nicht so berühmt, dadurch kam auch Martin zu Chancen. Aber er schaffte es nicht, seine Bälle komplett runterzuspielen, war hier sicher auch taktisch noch etwas unbedarft. Und das nutzte der Leipziger gnadenlos aus – bis hin zum 6:1.

Souverän entledigte sich Peter Frey seiner Aufgabe gegen Uwe Seypt. Nachdem unser Mann die drei ersten Frames total dominiert hatte, war Uwe beeindruckt wie verunsichert. Einen Tisch schoss Peter auch wieder komplett weg und auch im taktischen Bereich machte er viele feine Sachen. Vor allem achtete er weitestgehend auf einen halbwegs sicheren und rechtzeitigen Ausstieg – und damit gab es kaum einen Einstieg für den Leipziger. Ein von Peter eher selten zu sehendes Leckerli war seine Acht in die Mitteltasche, die zuvor press an der kurzen Bande lag. Das war dann auch das 6:1 für Peter.

Toni spielt bekanntermaßen sehr gern gegen starke Gegener – mit Thimo ging der Wunsch so für unseren Mann also in Erfüllung. So stark wirkte dann aber der Leipziger in dieser Partie gar nicht. Blöd nur, dass unser Akteur über die Distanz gesehen immer einen Fehler mehr machte als sein Gegenüber. Trotz schön gelochter Bälle machte er aus seinen Chancen zu wenig, da wäre mehr drin gewesen! So aber trat das Erwartete ein und der Leipziger wurde seiner Favoritenrolle erneut gerecht.

Das 3:5 nach der zweiten Runde konnte schon auf´s Gemüt schlagen, ein Sieg war jetzt fast nur noch theoretisch möglich und selbst für ein Remis musste Vieles passen in der Neunball-Runde – tat es aber leider nicht.

Erstes Neunball und hoppla – Überraschung! Dirk schlägt Janet, die gar nicht so recht begriff, was mit ihr geschah. War sie sich zu sicher? Sie spielte erstaunlich offensiv mit schönen Bällen, um zum Schluss immer wieder grandios zu scheitern. Dirk wurden die Frames quasi auf dem Silbertablet serviert. Und diesmal war er auch psychologisch auf einen solchen Fall vorbereitet, nutzte die sich bietenden Gelegenheiten fast durchgehend. Sein Selbstvertrauen wuchs und ihm gelangen sogar ein paar richtig schöne Sachen (z.B. Bogenball um aus einer Sicherheit zu kommen). Janet weiß, die Niederlage ist auch in dieser Höhe absolut ok. Und Dirk weiß, die Spieltechnik bleibt eine Baustelle.

Einen Partiegewinn gegen Uwe Seypt konnte man dagegen von Toni durchaus erwarten. Der wurde es auch – und mit 8:4 auch durchaus deutlich. Aber wieder einmal war Toni mit seiner Darbietung überhaupt nicht einverstanden. Vieles lief unglücklich für den Leipziger und Toni entschuldigte sich mehrmals für den Massel, den er in dieser Begegnung hatte. Einige schöne Bälle konnten so den zerfahrenen Gesamteindruck kaum kitten. Aber: Das ist eben auch 9-Ball – und der Partiegewinn ließ uns noch eine Chance – auf jeden Fall zum Remis.

Das es mehr als ein Remis kaum werden konnte, bestätigte dann auch die Partie zwischen Martin und Thimo. Interessanter Seiteneffekt: hier waren zwei Snookerer unter sich, auch nicht so häufig im Pool-Billard. In einer spektakulären offenen Feldschlacht hauten sich die beiden nur so die (gelochten) Bälle um die Ohren. Mit einer Fehlerrate gegen Null bei Thimo. Und im Rekordtempo von etwa zwanzig Minuten war denn auch das Lochfestival vorbei, mit einem klaren 8:2-Sieg für Thimo, der hier ganz großes Kino bot und einen keinesfalls traurigen Martin zurückließ. Für den Zuschauer jedenfalls war es ein wahrer Augenschmaus.

Ebenso denkwürdig, aber in ganz anderem Sinne war der Auftritt von Peter gegen Roland. Nachdem Peter in den Partien zuvor mit einer exzellenten Technik Klasse-Billard zeigen konnte, kam es hier zu einem so drastisch seit Ewigkeiten nicht gesehenen Einbruch seines Spiels. Erst glaubte man, unser Routinier hätte ein Konzentrationsproblem, dem war aber nicht so. Ein technischer Fehler hatte sich eingeschlichen, der sein ganzes Spiel massiv runter riss – und diesen Fehler bekam er auch nicht aus seinem Stoß raus. Da hätte der Leipziger schon sehr, sehr viel falsch machen müssen, um NICHT zu gewinnen. Mit einer Durchschnittsleistung (und mehr war auch nicht notwendig) fuhr er den klaren 7:1-Sieg ein. Tja, Shit Happen´s Peter, erfreulicherweise ist der Fehler inzwischen gefunden. Aber die Niederlage hier bedeutete auch die Gesamtniederlage für die Mannschaft – bitter!

Fazit:

Es bleibt festzuhalten, dass unsere Mannschaft nicht die Qualität hat, vor allem in der Breite, um gegen Mannschaften zu bestehen, die immer wieder in der Lage sind, einen Joker zu ziehen. Sicher, hätte Peter sein abschließendes Match gewonnen, dann hätten wir ein Remis FEIERN dürfen, denn Dirks Erfolg war überraschend. Mehr wäre kaum drin gewesen. Wir müssen das also akzeptieren und dürfen uns nicht verrückt machen lassen. Die Truppe hat nämlich nicht enttäuscht und das sollten wir in unsere nächsten Spiele mitnehemn, auf denn, weiter gehts!

Euer Peter

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