PSC-Zweite siegt im Duell der Aufsteiger

Die zweite Mannschaft des PSC hat auch das zweite Duell gegen einen Mitaufsteiger in die Verbandsliga für sich entscheiden können. Nach dem Auftaktsieg gegen die Leipziger BiBaBo Dritte gelang nun ein deutlicher wie verdienter Sieg gegen den LSV Brauwasser. Noch als Leipziger Dragons hatten diese in der vergangenen Saison souverän die Landesliga-Runde für sich entscheiden können. An den ersten beiden Spieltagen waren die Leipziger gegen den Top-Favoriten der Liga – BT Vogtland – und gegen die ebenfalls starke Mannschaft von Pool 2000 chancenlos gewesen. In Dresden nun sahen sie die realistische Chance auf erste Punkte, die von einer guten PSC-Truppe zunichte gemacht wurden. Im Einzelnen spielte sich das so ab:

Toni Kreibich – Thomas Kolbe 80:79

 Das Ergebnis spricht für sich. Das war ein ganz enges Match und Toni gar nicht zufrieden. Sein Lochspiel war schlicht ungenügend und somit blieben größere Serien als ein 12er Break für ihn unerreichbar. Thomas Kolbe (im Vorjahr Achter der Landesliga-Rangliste) machte das bedeutend besser, zeigte spielerisch durchaus Qualität. Dafür hatte der Leipziger seine liebe Müh und Not mit dem schnellen Tisch, was sein Positionsspiel entscheidend beeinträchtigte. Heraus kam eine Partie auf Landesliga-Niveau, in der sich Keiner entscheidend absetzen konnte. In der Endphase warf Toni, immer leicht in Rückstand liegend, sein ganzes taktisches Können in die Waagschale, um Thomas vom Lochen abzuhalten. Als dann dieser beim Stand von 77:79 Toni einen halbwegs offenen Tisch hinterließ, nutzte der die Chance und drehte in letzter Sekunde noch das Spiel für sich. Aber er weiß: Das hätte ebenso gut anders herum laufen können!

Peter Frey – Christian Pries 49:80

 Unser Interimskapitän – Tobias Jäkel war leider erkrankt und musste das Bett hüten – bot erneut eine gute Leistung auf Landesliga-Ebene. Aber erstens ist dies nicht das, was ihn zufrieden stellen könnte und zweitens traf er auf einen Christian Pries, der eine exzellente Darbietung präsentierte. Im Duell des Vierten gegen den Dritten der Vorjahres-Landesliga hatte Peter an diesem Tag nicht die Mittel, um den Leipziger dauerhaft in Bedrängnis zu bringen. Hauptmanko: Unser Routinier machte erneut aus seinen Break-Chancen zu wenig, obwohl er inzwischen technisch Einiges drauf hat. Da nützen auch schöne Einzelaktionen beim Lochen und im taktischen Spiel wenig. Und Christian agierte voll offensiv, vor Selbstvertrauen strotzend. Ganz erstaunlich wie sich der Kapitän der Gästetruppe in einem Jahr weiter entwickelt hat. Sein Sieg war auch in dieser Höhe verdient!

Hannes Hermsdorf – Ronny Meyer 80:44

 Da hatte unser Mannschaftskapitän erneut ein glückliches Händchen, als er Hannes auf die Drei beim 14+1 setzte. Unser Jüngster ist in dieser Disziplin auch jetzt noch eher unbeschlagen und so brauchte er für die Siegchance einen nicht so starken oder einen völlig indisponierten Gegner. Der Leipziger Ronny Meyer lochte in diesem Match in 41 Aufnahmen 44 Bälle. Im Vorjahr war er Ranglisten-Zweiter der Landesliga! Aber an diesem Tag muss er wohl mit dem falschen Bein aufgestanden sein. Jedenfalls kam er nie ins Spiel und Hannes spürte das natürlich. Im Breakbuilding sicher nicht so stark, nutzte er nicht destotrotz die Gelegenheit und punktete nach Kräften – bis hin zu einem klaren Sieg, in für ihn durchaus respektablen 41 Aufnahmen.

 Carsten Klügel – Martin Frieße 7:4 (10-Ball)

 So richtig glücklich schien Carsten Klügel ja im Vorfeld nicht gewesen zu sein. Sieht er sich doch – bzgl. seiner spielerischen Qualitäten im Oberliga-Umfeld besser aufgehoben. Eins kann aber schon hier gesagt werden: Für die Zweite des PSC war er eine erhebliche Verstärkung! Vor Selbstbewusstsein strotzend und sich seiner Fähigkeiten bewusst, gab es in dieser einseitigen Begegnung eigentlich nur ein Hindernis zum Sieg: Er selbst! Die Vorteile gegenüber dem Leipziger waren deutlich, sowohl was das Offensivspiel als auch die taktischen Duelle betraf. Das Martin Frieße trotzdem vier Frames für sich entscheiden konnte, spricht dann aber eher nicht für Souveränität. War dies doch Carstens zeitweise unkonzentriertem Spiel geschuldet, so was kann auch schief gehen. Ungeachtet dessen war das ein völlig verdienter Sieg unseres Mannes.

 Hannes Hermsdorf – Christian Pries 4:6

 Sein Achtball wurde eine bedeutend anspruchsvollere Aufgabe für unseren Hannes, als sein erstes Match. Der an diesem Tag bestens aufgelegte Christian Pries zeigte auch hier seine Qualitäten. Am Anfang konnte unser Spieler noch ganz gut mithalten, aber sein Gegenüber war einfach stärker. Hannes unterliefen einige Stellungsfehler, welche ihm die Spiele kaputt machten. Fehler bestrafte der Leipziger mit Ausschießen des Tisches, der Gewinn der Partie für diesen war da nur folgerichtig. Trotzdem: Hannes hat gut gegengehalten!

 Peter Frey – Thomas Kolbe 6:4

 Au weia, was war denn im ersten Spieldrittel mit Peter los?! Der spielte souverän Serien von Bällen, um gleich darauf üble Stockfehler einzubauen. Das waren eindeutig Konzentrationsschwächen. Wirkte hier das verlorene 14+1 gegen Christian Pries nach? Bloß gut (aus Sicht des PSC), dass der Leipziger überhaupt keine Bindung zum Spiel fand, viele Lochfehler und Fouls beging. Thomas Kolbe gelang es auch in dieser Partie nicht, sich auf die schnellen Tische einzustellen. So ging Peter dann doch mit 3:1 in Führung und steigerte sich aber danach erheblich. Positiv auffällig auch die deutlich verbesserten Anstöße unseres Haudegens. Allerdings lief das Spiel fortan irgendwie komisch, die Fehler des Leipzigers konnte unser Mann nicht mehr umgehend für sich nutzen, weil sich die Bälle doch recht günstig für Thomas legten. Peter blieb jedoch geduldig und konzentriert, senkte seine Fehlerrate entscheidend und gewann am Ende doch noch sicher.

 Carsten Klügel – Martin Frieße 6:0

 Diese Paarung aus der Autaktrunde wiederholte sich also. Unser Carsten war immer noch unzufrieden mit seinem dort zeitweise unkonzentrierten Auftreten und münzte das in eine Trotzreaktion um, die es in sich hatte! Die ersten beiden Frames musste der Leipziger erstmal zuschauen, weil Carsten den Tisch jeweils komplett abräumte. Nach dieser Demonstration der Stärke war Martin Frieße komplett verunsichert, glaubte offensichtlich nicht mehr an eine Siegchance und unser Mann ließ in keiner Phase der Begegnung nach, gab dem Leipziger niemals die Gelegenheit, ins Spiel zurückzukommen. Das Ergebnis spiegelte genau das wieder, starke Leistung, Carsten!

 Toni Kreibich – Ronny Meyer 3:7 (10-Ball)

 Es begann gut für Toni, locker gewann er den Auftakt-Frame und Ronny Meyer schien nicht wirklich gefährlich, nach seiner auch durchwachsenen 14+1-Leistung. Das sollte sich als Trugschluss erweisen, leider. Einerseits weil Tonis Fehlerquote steil nach oben ging, andererseits weil Ronny durchaus in der Lage war, das für sich zu nutzen. Ohne jetzt plötzlich überragend zu spielen, holte er Frame für Frame, sechs am Stück. Das waren einfach zu viele Geschenke, die Toni da servierte! Als er wieder ausreichend fokussiert war und sein Spiel viel besser wurde, war es zu spät. Mehr als zwei Frames holte er nicht mehr. Den letzten Frame gewann Ronny, nachdem Toni bei einem anspruchsvollen Lochversuch Weiß mit versenkte, irgendwie symptomatisch. Originalton Toni: „Das war definitiv mein schlechtestes Spiel dieser Saison.“

 Hannes Hermsdorf – Ronny Meyer 8:3

 Das Ronny Meyer an diesem Tag schlagbar war, bewies Hannes nochmal eindrücklich in der abschließenden Neunballrunde. Sofort nahm unser Mann das Spiel in die Hand, auch das Positionsspiel funktionierte nun gut. Ronny machte genug Fehler, Hannes nutzte die „schönen“ Bilder, lochte was ihm vor sein Spielgerät kam und holte sich schließlich ausgesprochen souverän den Gewinn dieser Partie.

 Carsten Klügel – Martin Frieße 8:7

 Wichtig: Carsten Klügel gewann auch seine dritte Partie. Aber der Verlauf sollte ihm zu denken geben! Denn nach der Demonstration der Stärke lief er Gefahr den Leipziger, auf den er nun ein drittes Mal traf, schwer zu unterschätzen. Bei diesen Unterschieden im Spielvermögen können da auch nicht die Unwägbarkeiten des Neunballspiels herhalten. Unser Mann spielte streckenweise viel zu offensiv, taktisch ohne jede Absicherung. Das kam Martin Frieße zugute und er hätte die Partie gut und gern für sich entscheiden können. Bloß gut, dass Carsten im Desider die Nerven behielt, sich auch seiner taktischen Fähigkeiten besann und so noch zu einem knappen Erfolg kam.

 Toni Kreibich – Thomas Kolbe 8:2

 Plötzlich war es wieder da, Tonis sicheres, technisch sauberes Loch- und Stellungsspiel. Und nach dem zwischenzeitlichen 1:1 flutschte es nur so bei ihm. Sechs Frames gewann er hintereinander, ohne dass Thomas Kolbe viel dagegen hätte tun können. Dann gelang dem Leipziger noch ein Frame-Gewinn, aber beim folgenden Anstoß unterlief ihm ein Foul. Das nutzte Toni taktisch ganz hervorragend aus. Er spielte eine knackige Safety, dabei die nächsten Bälle spielbar machend. Die Sicherheit konnte sein Kontrahent nicht auflösen, Foul Nummer zwei war die Folge. Als danach die Risiken für die Spielfortsetzung sichtbar wurden, produzierte unser Spieler eine weitere feine Safety, Foul drei folgte… Eine starke Partie, Toni!

 Peter Frey – Christian Pries 3:7

 Um es vorweg zu nehmen: Christian präsentierte sich an diesem Tag in einer hervorragenden Verfassung, das war absolutes Verbandsliga-Niveau. Und so ist sicher auch dieser Partiegewinn nicht unverdient für den Leipziger. Das Ergebnis spiegelt aber in keiner Weise wieder, wie eng um jeden Frame gekämpft wurde. Denn Peter Frey spielte diesmal absolut auf Augenhöhe, zeigte seine bisher beste Saisonleistung! Und nach seiner 3:2-Führung merkte man Christian schon eine gewisse Unruhe an, sein Spiel wie auch sein Auftreten wirkten keinesfalls mehr so überzeugend wie zuvor. Aber er hatte das Glück des Tüchtigen, seine Fehler ergaben für Peter keine Möglichkeiten. Auch der taktische Schlagabtausch verlief mehrfach ausgesprochen unglücklich für Peter. Das ging fünf Frames lang so, dann hatte Christian diese Spiel für sich entschieden. Unser Mann sollte sich jetzt aber nicht allzu sehr grämen, denn auf dieser Leistung lässt sich aufbauen!

 Fazit:

 Die Hausaufgaben hat unsere PSC-Zweite mit Bravour abgeschlossen. Sieben Punkte aus den ersten drei Spielen sind genau die Basis, die wir benötigen, um auch die unweigerlich noch kommenden Durststrecken beim Punkten zu überstehen. Was zusätzlich Hoffnung macht, ist das Potenzial was an diesem Tag bei Weitem noch nicht abgerufen wurde. Diese Luft nach oben – und zwar für Jeden, der heute antrat, ist auch eine große Chance mit den Aufgaben zu wachsen.

Solange Carsten für die Verbandsliga-Truppe zur Verfügung steht, kann sein Anspruch einfach nur lauten: Dominanz, und zwar durchgehend, sein Gegner hier war nicht der Gradmesser dafür. Bei Toni heißt das Zauberwort Konstanz, die großen Schwankungen müssen raus aus seinem Spiel. Vielleicht lohnt sich ein Überdenken der Trainingsmethodik. Hannes muss einfach dran bleiben, seine Leistungskurve zeigt noch immer stetig nach oben, das 14+1 ist noch eine Baustelle… Peter ist (so seine Aussage) noch an der Schwelle zum Verbandsliga-Niveau. Wenn er die Trainingsleistungen der vergangenen Wochen im Wettkampf (insbesondere im 14+1) abrufen kann, dann ist der nächste Qualitätssprung absolut realistisch. Und nicht zu vergessen. Da ist noch Tobias und als ganz starker Ergänzungsspieler der Christian, das ist ein richtig guter Kader.

Was nun sagt uns das für den nächsten Spieltag? Da empfangen wir das Billard-Team Vogtland. Besetzt mit Klassespielern wie u.a. Daniel Franz, Stefan Bialas und Daniel Striegnitz gibt es keinerlei Illusionen über die klare Favoritenstellung unseres nächsten Gegners. Das bedeutet aber auch: Der Druck liegt bei den Vogtländern. Nutzen wir die Gelegenheit, alles was wir an Potenzial haben, gegen diese Truppe einzusetzen, um jeden Frame zu kämpfen und so am Kontrahenten zu wachsen. Freuen wir uns auf diese Begegnung! Und bis dahin bitte fleißig weiter trainieren.

2 Gedanken zu „PSC-Zweite siegt im Duell der Aufsteiger

  1. Ein ehrlicher und fairer Spielbericht. Viel Erfolg weiterhin und wir sehen uns in der Rückrunde.
    MfG Christian Pries
    – LSV Brauwsser 06

    Ps.: Ach und Danke für die Lorbeeren. 😉

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