PSC-Zweite ärgert die Pool-Dritte in Leipzig

Nach dem Heimerfolg zum Saisonstart gegen BiBaBo Leipzig 3. (siehe http://sbv.billardarea.de/cms_leagues/matchday/168124 ) freute sich unsere PSC-Zweite schon auf die zweite, durchaus machbare, wenn auch auswärts zu bewältigende Aufgabe gegen Pool 2000 Leipzig 3. Die haben im Vorjahr noch mit uns in der Landesliga gespielt. Außerdem stand mit Peter Frey eine weitere Stütze der Mannschaft wieder zur Verfügung. Es gilt ja, in den Begegnungen gegen die „machbaren“ Gegner die Punkte für den Klassenerhalt zu holen. Und zu diesen gehört „eigentlich“ (wenn doch dieses hässliche Wort nicht wäre) auch die Dritte von Pool 2000. Umso größer war das Erstaunen, als unsere Jungs solche Namen wie Sascha Wisatzke und Guido Bernhardt in der Aufstellung der Gastgeber lasen. Damit war aus dem „machbaren“ Gegner eine defacto halbe Oberliga-Mannschaft und logischerweise auch der klare Favorit dieser Begegnung geworden. Aber unsere PSC-Verbandsligatruppe ist, das hat auch dieser Spieltag gezeigt, kein Kanonenfutter. Nichts wurde es mit dem Heimsieg für die Leipziger und unsere Mannschaft fuhr mit gewissermaßen diebischer Freude zurück gen Heimat. Hier nun die Partien im Einzelnen:

Sascha Wisatzke – Peter Frey 80:46

Mit dieser Partie stieg nun auch Peter ins Ligageschehen ein. Bei seinem Saisondebüt kann ihm eine Leistung auf richtig gutem Landesliga-Niveau bescheinigt werden. Allerdings befinden wir uns ligatechnisch jetzt eine Klasse höher. Und wenn dann der Gegner nochmal ein Level drauflegt, ja dann wird’s schwer. Sascha Wisatzke war also enorm stark, übernahm sofort das Zepter und dominierte über die gesamte Dauer der Partie das Geschehen. Das dokumentiert sein 24er Break und ein weiteres 15er Break. Da konnte Peter mit seiner besten Aufnahme von 12 nicht mithalten. Nach 46 Punkten in der 17.Aufnahme war so auch Schluss für unseren Haudegen denn nachfolgend holte sich der Leipziger die restlichen Punkte zum souveränen Sieg.

Guido Bernhardt – Toni Kreibich 65:80

Auch Toni traf auf einen Akteur, der normalerweise eine Klasse höher zu Hause ist. Und so schien auch dessen Sieg nur eine Formsache. Doch im Gegensatz zu Sascha Wisatzke (s.o.) konnte er den Nachweis seiner Klasse in dieser Partie nicht erbringen. Toni suchte aggressiv seine Chance, spielte auch riskante lange Bälle und hatte so auch entsprechend gescheiterte Lochversuche bei den bekanntermaßen anspruchsvollen Tischen mit ihren engen Tascheneinläufen. Erstaunlicherweise konnte der Leipziger kein Kapital daraus schlagen und produzierte mehrere Fehler. Das nutzte Toni konsequent und konnte so nach 34 Aufnahmen diese Partie für sich entscheiden. Auch gegen einen „schlechten“ Guido Bernhardt ist ein Erfolg ein Ausrufezeichen wert, super Toni!

Christian Splichal – Tobias Jäkel 80:66

Ach, das war wirklich schade! Unser Mannschaftskapitän hat allemal die Klasse, Christian Splichal zu schlagen. Es begann auch vielversprechend, denn unser Mann holte sich in den ersten drei Aufnahmen schnell 20 Punkte. Dann aber wurde das Spiel immer zäher, es boten sich einfach keine Bilder mehr, um nennenswert zu punkten und so krampften beide ihre Punkte zusammen. Tobi zeigte Offensivbemühungen, doch nach schwierigen Einsteigern ergaben sich nie die Möglichkeiten zum Ausbau des Breaks. Tobias´s fehlendes konsequentes Breakbuilding gab Christian Splichal, der sich als ein Nervenbündel präsentierte, die Möglichkeit das Spiel und den Sieg an sich zu reißen.

Roland Heß – Hannes Hermsdorf 5:7 (10-Ball)

Unser Jüngster ging voller Selbstvertrauen in diese Partie. Er war sich sicher, gegen Roland Heß siegen zu können. Und so zeigte Hannes über weite Strecken eine gute Leistung, präsentierte sich lochsicher und legte dem Leipziger reichlich Safeties. Der spielte jedoch ebenso ansehnlich, hatte oft gute Antworten, womit einen guten Verbandsligaspiel nichts mehr im Wege stand. Auffällig ist bei Hannes sein Qualitätszuwachs im taktischen Spiel. Das und die insgesamt etwas bessere Lochsicherheit waren dann auch die Grundlage für den verdienten knappen Sieg über einen keinesfalls schlecht aufspielenden Roland Heß.

Christian Splichal – Peter Frey 4:6

Vom nervösen Gesamtauftreten des Leipzigers ließ sich Peter in dieser ersten 8-Ball-Partie zunächst nicht beeindrucken. Taktisch setzte er Christian Splichal bei immer wieder schwierigen Bildern permanent unter Druck und beherrschte ihn souverän. Diese schwierigen Bilder (das liegt auch an Peters doch noch sehr durchschnittlichen Anstößen) nahmen aber auch jeden Spielfluss, das zehrte zunehmend an der Substanz und Peter spielte nach dem zwischenzeitlichen 3:0 nicht mehr so konstant. Sein Kontrahent agierte durchgehend nervös, zeigte immer mal wieder gute Spielzüge, machte aber auch deutlich mehr Fehler als Peter. Zumal Peter immer mal wieder einen „Riesen“ auspackte und sich so aus schwierigen Situationen rettete. Der Spielgewinn war denn hochverdient, auch wenn Peter hier noch klar Luft nach oben hatte.

Tim Kepper – Hannes Hermsdorf 2:6

Gut ausgelost von unserem Käptn. Hannes bekam wieder einen schlagbaren Gegner und er machte die „Hausaufgabe“ erneut ganz vorzüglich. Diesmal war das sogar ausgesprochen souverän. Der Leipziger hielt nur in der Anfangsphase dem Druck unseres Spielers stand, dann nahm Hannes das Geschehen vollkommen an seinen Queue. Viele gute Sicherheiten und das Nutzen jeden Fehlers seines Gegenüber ließen dann auch die Fehlerrate von Tim immer mehr ansteigen. Das klare Ergebnis für unseren Spieler war die logische Folge.

Sascha Wisatzke – Tobias Jäkel 6:3

Nun durfte sich also unser Tobias gegen den eindeutig stärksten Billarder dieser Verbandsligabegegnung beweisen. Er bot eine gute Leistung, spielte schön um die Bälle seines Gegners herum die Tische runter. Das letzte Quäntchen aber fehlte, entweder geriet die Stellung auf Schwarz daneben oder ein Lochfehler auf die vorletzte oder letzte Kugel setzte seinem wirklich gut anzusehendem Treiben ein Ende. Und Sascha Wisatzke glänzte insbesondere in der ersten Partiehälfte mit einer fabelhaften Ballkontrolle, spielte enorm stark. Auch wenn er dann in der zweiten Hälfte ein paar Fehler einstreute, war sein Sieg gegen einen gut mithaltenden Tobias absolut souverän.

Guido Bernhardt – Toni Kreibich 7:6 (10-Ball)

In einer anfangs ausgeglichenen Auseinandersetzung steigerte sich Toni zusehends und spielte sich so einen klaren 6:2-Vorsprung heraus. Das enorm starke Lochspiel und ein Klasse Safety-Spiel machten das möglich. Doch dann schaffte es unser Mann einfach nicht, den Sack zuzumachen. Zweimal hatte er die Chance, beide Male vergab er. Das aber baute den Leipziger, der zwischenzeitlich völlig den Faden verloren hatte, mächtig auf. Nun wurde auch endlich seine spielerische Klasse immer offensichtlicher, sein Spiel immer zwingender. Und damit entriss er Toni schließlich auch noch den Sieg. Bitter, dass Toni sich so für eine insgesamt sehr gute Partie nicht belohnen konnte.

Christian Splichal – Hannes Hermsdorf 7:8

In seinem 9-Ball gegen Christian Splichal konnte Hannes Hermsdorf nicht ganz die Qualität halten, die sein Spiel bis dahin ausgezeichnet hatte. Aber gut war das trotzdem noch immer und auch der Leipziger spielte nicht schlecht. Mehrere Frames sicherte sich der durch Kombis auf die Neun. Die Partie blieb immer offen und so ging das Ringen in den Entscheidungs-Frame. Hier hatte unser Spieler die etwas besseren Nerven und gewann knapp.

Guido Bernhardt – Toni Kreibich 8:4

Toni gewann den ersten Frame, dann aber spielte Guido Bernhardt wie eine Walze – Oberliganiveau halt – und für unseren Mann wurde es ganz schwer. Permanent aus dem Spiel genommen versuchte er mit taktischen Mitteln wieder Kontrolle über das Geschehen zu bekommen. Zweimal vergab er aber die Neun und das war gegen diesen starken Gegner des Schlechten zu viel. Das Ergebnis war eindeutig. Tonis Frust hielt sich bei dieser (erwarteten) Übermacht in Grenzen.

Roland Heß – Tobias Jäkel 7:8

Diese Partie sollte die Entscheidung bringen, ob der PSC mit einem Punkt nach Hause fahren durfte oder nicht, denn die anderen Begegnungen waren inzwischen zu Ende gegangen. Es wurde dann auch ein Nervenspiel erster Güte. Tobi war nach dem langen Spieltag etwas geschlaucht, seinem Gegner schien es ähnlich zu gehen und so machten Beide reichlich Fehler. Trotzdem war Tobias dem Leipziger „eigentlich“ überlegen, aber er vergeigte mehrere Riesenchancen, sodass man gar nicht mehr hinschauen wollte. Nur gut, dass Roland regelrecht auf dem Zahnfleisch kroch und Tobi noch im Auslassen von Chancen übertraf. Als also der Leipziger im Show Down eine vergleichsweise leichte Neun direkt vor der Tasche liegen ließ, gelang es unserem Kapitän diese Möglichkeit zu nutzen und so einen doch etwas glücklichen Sieg einzufahren. Aber, es war der fehlende Punkt zum Remis und vier PSCer atmeten erleichert nochmal ganz tief durch.

Sascha Wisatzke – Peter Frey 7:4 (10-Ball)

Dieser Sascha Wisatzke spielt in seiner eigenen (Oberliga-)Welt, womit auch beim zweiten Aufeinandertreffen der Beiden an diesem Tage die Vorzeichen klar waren. Aber Peter hatte keinen Druck und nach der etwas nervigen vorherigen Partie spielte er hier zu Beginn im Hurra-Stil erstmal fünf Riesenbälle, der Folgende klapperte in der Tasche und Sascha gewann den ersten Frame. Ab da baute der Pool-Akteur immensen Druck auf, forderte unseren Mann absolut. Peter nahm die Herausforderung bravourös an und zeigte zeitweise Klasse-Billard. Hätte er die Präzision seines Spiels und seinen sahneweichen Stoß bis zum Ende durchhalten können, wäre sogar mehr drin gewesen. Zwei Schlüsselbälle vergab er in der Endphase denkbar knapp und so gewann Sascha am Ende doch etwas zu deutlich – aber klar: allemal verdient.

Fazit:

Das war ein eindrucksvoller Auftritt unserer Zweiten und in Anbetracht des Personals, welches beim Gastgeber antrat, ganz, ganz nah am Optimum. Hannes bekam dreimal schlagbare Gegner und er löste die Pflichtaufgabe, gegen diese wichtige Punkte zu holen. Das war einfach Klasse! Toni musste dreimal gegen Guido Bernhardt ran und nutzte konsequent seine Chance zum Partiebeginn, als Guido im ersten Auftritt schwächelte. Fast wäre der nochmal gestrauchelt, Toni stand in der zweiten Partie sooo knapp vor einem weiteren Erfolg. Auch Peter zeigte gegen Sascha Wisatzke ein gutes 14+1 und sogar ein sehr gutes 10-Ball, löste zudem seine Pflichtaufgabe gegen Christian Splichal. Tobias spielte sein bestes Billard, als er gegen den Stärksten (Sascha) antreten musste. Ansonsten ganz klar, ist er natürlich noch nicht dort, wo er hin will. Aber: er holte den letzten entscheidenden Punkt zum Remis, dass sich für die Leipziger wie ein Niederlage anfühlen muss.

Unsere Zweite wird in dieser Liga sicher noch Niederlagen einstecken müssen. Aber wir haben eine Mannschaft mit Qualität, die durch Christian Bohle noch hervorragend unterstützt wird. Für die Aufgabe Klassenerhalt jedenfalls scheint die PSC-Zweite nach Analyse der beiden ersten Spieltage hervorragend gerüstet.

(pf)

Ein Gedanke zu „PSC-Zweite ärgert die Pool-Dritte in Leipzig

  1. Danke für den Bericht Peter!
    Und ich kann nur nochmal betonen: Das war die perfekte Abstrafung für POOL 3!

    Klasse! … und weiter so! ^^

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