Dritter Dreier am Stück für die PSC-Zweite

Wieder einmal reiste unsere Zweite nach Leipzig, diesmal wartete die zweite Mannschaft des PBC Joker auf uns. Die hatten unserer Mannschaft in der Hinrunde eine schmerzhafte 4:8 Heimniederlage beschert. Vor allem unser Peter Frey erinnert sich sehr ungern daran, erwischte er doch just da einen rabenschwarzen Tag. Nach zwei Siegen am Stück wirkte die PSC-Zweite aber zunehmend gefestigt und rechnete sich mit ihrer derzeit stärksten Besetzung auch bei den Jokers Chancen aus. Wie sich zeigen sollte, nicht zu Unrecht.
Spiel 1
14.1 endlos
Jürgen Lippoldt Christian Bohle
Bälle:
33
Aufn.:
35
HS:
5
Bälle
60
Aufn.:
35
HS:
6
Das Muster der 14+1-Spiele sollte sich ähneln. Mühsames Punktesammeln auf den tückischen Tischen war angesagt. Selbst die Gastgeber hatten ihre liebe Müh und Not mit den Taschen. Und so war die Partie unseres Christian Bohle kein Augenschmaus. Hohe Breaks schienen unerreichbar, der ungewohnt langsame Tisch führte immer wieder zum Verlust der Position. Christian nahm aber die Situation gut an, spielte taktisch abgeklärt und nervenstark und hatte so – den allerdings gesundheitlich angeschlagenen – Jürgen Lippoldt gut im Griff, der Sieg war folgerichtig.
Spiel 2
14.1 endlos
Robert Schettler Peter Frey
Bälle:
60
Aufn.:
36
HS:
8
Bälle
34
Aufn.:
35
HS:
6
 Der – nach dem an diesem Tag nicht antretenden Michael Hoff – spielstärkste Akteur der Joker-Truppe ist Robert Schettler. Und der zeigte eine vor allem taktisch eindrucksvolle Leistung. Schon sein Eröffnungs-Break war klasse und brachte unseren Peter Frey sofort in Schwierigkeiten. Er wurde gleich in einen riskanten Lochversuch gezwungen und fortan wucherte Robert mit dem anfangs erspielten Vorsprung. Peter spielte diszipliniert weiter, hatte aber mit dem niedrigen Tisch und langsamen Tuch große Probleme und verlor so ein ums andere mal die Stellung. Zumal die Taschen jede noch so kleine Ungenauigkeit beim Lochversuch bestraften. Außerdem hielt der Leipziger den taktischen Druck konsequent aufrecht, spielte immer wieder starke Safeties und zeigte auch spieltechnisch einiges. Er gewann so die Partie verdient, wobei Peter trotzdem eine durchaus ordentliche Leistung zeigte.
Spiel 3
14.1 endlos
Christoph Ziemann Hannes Hermsdorf
Bälle:
59
Aufn.:
60
HS:
5
Bälle
60
Aufn.:
61
HS:
8
Eine Premiere gab es hier zu vermelden. Hannes Hersmdorf trat zum ersten mal für die PSC-Zweite in einem 14+1 an. Es wurde ein konditionelle und psychische Herausforderung erster Güte für ihn. Gerade sein bekanntermaßen offensives Spiel wurde durch die anspruchsvollen Taschen immer wieder jäh gestoppt, wobei sein 8er Break die höchste Aufnahme der 14+1-Runde wurde (!).  Aber Christoph Ziemann von den Gastgebern, der das Material ja kennt, kam keinen Deut besser zurecht. Die Folge: Eine endlos lange Schlacht, die erst nach sage und schreibe 61 Aufnahmen ihr Ende fand. Es war ein Happy End, weil Hannes hauchdünn die Oberhand behielt.
Spiel 4
10-Ball
Thomas Gordan Bodo Lange
6 5
 Beobachter konnten hier ein unterhaltsames, abwechslungsreiches Spiel bewundern. Die beiden Kontrahenten nahmen sich nichts und so wechselte immer wieder die Führung. Vor allem kämpferisch konnte Bodo wieder überzeugen, aber er hatte auch gute spielerische Momente. Umso bedauerlicher, dass ihm das Quentchen Konzentration fehlte, um im Entscheidungs-Frame den Sack zu zumachen. Ein Fehler auf die 10 ließ Thomas Gordan frohlocken und die Partie ging somit an den Leipziger. Schade Bodo!
Spiel 5
8-Ball
Thomas Gordan Bodo Lange
5 4
  Erneut zeigte unser Bodo Lange eine vor allem kämpferisch starke Leistung. Seine Moral war nach der Auftaktniederlage ungebrochen und auch ein 2:4-Zwischenstand ließen ihn gegen Thomas Gordan nicht aufgeben. Eindrucksvoll, wie er mit drei sehr anspruchsvollen Bällen, sowohl was das Lochen als auch die Stellung betrifft, den Ausgleich schaffte. Thomas Gordan wirkte da zunehmend nervös. Aber irgendwie fehlt bei Bodo derzeit das letzte Quentchen Konzentration, um die Ernte einzufahren. Seine Fehler im Schluss-Frame ermöglichten dem Joker den Sieg. Und so stand Bodo erneut mit leeren Händen da. Das war wirklich bitter!
Spiel 6
8-Ball
Jürgen Lippoldt Peter Frey
1 5
 Wie schon am Spieltag zuvor in Döbeln, benötigte Peter eine gewisse Anlaufzeit, um sich auf die Bedingungen einzustellen (niedriger Tisch, langsames Tuch, enge Taschen). Und auch hier steigerte er sich in der zweiten Partie ganz beträchtlich. Nach langer 8-Ball-Pause trat er mal wieder in dieser Disziplin an und zeigte gegen Jürgen Lippoldt ein gute, über weite Strecken sogar hochklassige Leistung. Beendruckend nun sein Loch- und Stellungsspiel sowie die taktische Rafinesse, die dem Leipziger kaum einen Stich ließ. Auch als Jürgen Lippoldt versuchte, mit taktischem Spiel Peter den Wind aus den Segeln zu nehmen, gab der das Zepter in keiner Phase aus der Hand. Ergebnis: Ein klarer, ungefährdeter Sieg.
Spiel 7
8-Ball
Robert Schettler Christian Bohle
3 5
 Ein reizvolle Herausforderung für unseren Christian Bohle war diese Partie gegen den spielstarken Robert Schettler. Christian ging diese Auseinandersetzung hochkonzentriert an, bei der zweimal um den Anstoß ausgestoßen wurde (auch nicht so häufig). Es entwickelte sich ein gutklassiges Duell, weil auch der Joker stark aufspielte. In der zweiten Hälfte der Partie wirkte Robert jedoch etwas ungeduldig. Christian spielte da taktisch abgeklärter und bekam so das Heft des Handelns in die Hand. Am Ende ein etwas überraschender, aber verdienter Sieg für unseren Spieler, der seine gewachsene Klasse immer öfter unter Beweis stellt. Glückwunsch Christian!
Spiel 8
10-Ball
Christoph Ziemann Hannes Hermsdorf
6 3
 Nach seinem 14+1-Monstermatch schien unser Jüngster ordentlich geschlaucht. Die Umstellung von einem sehr langsamen auf einen hier deutlich schnelleren Tisch wollte ihm nicht gelingen, sodass vor allem sein Positionsspiel völlig daneben geriet. Zwar konnte er ergebnistechnisch bis zum 3:3 noch mithalten. Aber schon da war Christoph Ziemann klar besser. Danach aber brach Hannes völlig ein und verlor jeglichen Spielfaden. Der Leipziger musste nun nicht mehr groß investieren und fuhr mit solider Leistung einen letztlich ungefährdeten Sieg ein.
Spiel 9
9-Ball
Christoph Ziemann Hannes Hermsdorf
5 7
 Zum Beginn der 9-Ball-Runde stand es also Remis, zuwenig für die Gastgeber, die vor diesem Spieltag sogar noch Chancen auf eine Platzierung ganz oben hatten. Unsere Truppe stand deutlich weniger unter Druck und witterte ihre Siegchance. Und Hannes rappelte sich wieder auf in dieser Partie und zeigte nun, dass er richtig gutes Landesliga-Niveau spielen kann. Aber auch Christoph Ziemann zeigte hervorragende Bälle, räumte sogar zweimal komplett den Tisch ab. Folgerichtig wurde es ein attraktives, offensiv geführtes Spiel, in dem zum Ende wieder einmal die etwas größere Cleverness den Ausschlag gab, hier zugunsten unseres Hannes. Der lag zwischenzeitlich schon mit 1:4 im Rückstand! Respekt aber Beiden für eine Klassepartie!
Spiel 10
9-Ball
Thomas Gordan Bodo Lange
7 3
 Zwei Partien hatte unser Bodo trotz guter Leistung knapp verloren. Nun hieß es Bodo gegen Thomas die Dritte. Doch Bodo hatte hier nicht mehr die mentale Stärke, wirkungsvoll gegenzuhalten. Er wirkte auch konditionell ausgelaugt. Das führte zu vielen simplen Fehlern, selbst eine einfache Neun zu lochen, was immerhin das 4:5 bedeutet hätte, gerieten zur unüberwindlichen Herausforderung. Kaum verwunderlich, dass Thomas Gordan so immer selbstbewusster wurde, die Partie vor allem in der zweiten Hälfte klar beherrschte und so sicher und verdient gewann.
Spiel 11
9-Ball
Robert Schettler Peter Frey
4 7
 Unser Interims-Käptn knüpfte erstmal nahtlos an seine 8-Ball-Leistung an und holte sich souverän den ersten Frame. Aber was kam dann? Peter ging völlig die Konzentration abhanden und er versuchte nun über geschlagene fünf Frames, seinen Spielrhythmus wiederzufinden. Nur gut, dass auch Robert Schettler, der in dieser Phase der eindeutig bessere Spieler war, nicht mehr 100-prozentig fokussiert war. Seine Ungenauigkeiten beim Spiel auf die letzten drei Bälle ließen ihn ein ums andere mal bei der Neun scheitern und ein netter Fluke für Peter war auch noch dabei, sodass der erstaunliche wie schmeichelhafte Zwischenstand von 4:2 für unseren Mann herauskam! Dann aber war Peter wieder da, explodierte regelrecht und verdiente sich den Partiegewinn quasi nachträglich noch durch ein jetzt klares spielerisches Übergewicht mit u.a. drei ganz stark herausgespielten Frames.
Spiel 12
10-Ball
Jürgen Lippoldt Christian Bohle
5 6
 Überhaupt nicht zufrieden war Christian nach dieser Partie mit seiner Leistung. Die äußeren Bedingungen hielten viele störende Momente bereit und waren so einem konzentrierten Spiel nicht dienlich. Aber Christians Ansprüche an sich selbst sind gewachsen, gut so! Dieser 10-Ball Tisch hatte schon zuvor Hannes überhaupt nicht behagt. Größtes Problem für unseren Akteur waren Fehler beim Lochspiel. Aber Jürgen Lippoldt war an diesem Tag nicht der Gegner mit der Fähigkeit daraus Kapital zu schlagen. Im Gegenteil, seine krassen Fehler ließen Christian immer im Spiel bleiben bis hin zum Partiegewinn.
Fazit:
Neun Punke aus den letzten drei Spielen für die PSC-Zweite, das kann sich sehen lassen. Verdient wurden drei Punkte aus Leipzig entführt, wobei Joker ohne ihren stärksten Spieler Michael Hoff auskommen musste. Verdient, weil auch Bodo in zwei guten Partien knapp vor dem Erfolg stand. Schade, dass er leer ausging, aber seine derzeitigen beruflichen Verpflichtungen wirken sich doch aus – vor allem wenn es um die „Wurst“ geht. Christian zeigte sehr deutlich, dass er spielerisch und mental gereift ist. Er kann, wenn er so weitermacht, in der kommenden Saison ein dominierender Spieler werden. Hannes hat seine 14+1-Feuertaufe bestanden, schwankte aber in seiner Spielqualität erheblich. Die Konzentration durchgehend hochzuhalten, das ist eine der Aufgaben, der er sich noch stellen muss. Peter hatte die gewohnten Probleme, sich auf Spielmaterial und Umgebung einzustellen, sein Spiel war auch nicht so konstant aber er hatte auch ganz starke Momente. Als Rückhalt wie Leader der Mannschaft überzeugte er erneut.
Auch Joker hat übrigens einen lesenswerten Spielbericht auf deren Website gestellt:
http://www.ppcjoker.de/component/joomleague/matchreport/11/374.html
Die PSC-Zweite hat damit am letzten Spieltag sogar ein richtiges Endspiel um Platz zwei! Wer hätte das vor drei Monaten für möglich gehalten? Aber in dieser Saison, in der Jeder Jeden schlagen kann, ist eben vieles möglich. Freuen wir uns also auf ein echtes Highlight im Endspiel gegen die Billarder aus dem Vogtland.

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