Zweite von den Leipziger Jokers ausgespielt

Mit Selbstvertrauen schon, aber doch auch mit etwas Bauchschmerzen schaute unsere Landesliga-Mannschaft im Vorfeld auf diese Begegnung. Christian und Hannes hatten sich aus beruflichen Gründen abgemeldet, zwei Leistungsträger der letzten Monate standen somit nicht zur Verfügung. Beim bisher in dieser Saison gesehenen Niveau, bei der Ausgegelichenheit der Mannschaften war dieser Fakt nicht unerheblich. Trotzdem fühlten sich unsere vier stark genug, auch die Joker-Truppe zu schlagen, zumal kurzfristig ab der zweiten Runde auch Hannes zur Verfügung stehen würde. Leider aber verlief  das Geschehen anders und zwar, beginnend mit der 14+1-Runde, so:

Tobias Jäkel – Jürgen Lippoldt 60:41 max.Breaks Tobi 13, Jürgen 9:

Beide Kontrahenten taten sich schwer, in die Gänge zu kommen, in einem anfangs ausgeglichenem Match. Dann aber, erstmalig in dieser Saison, kam unser Tobias spielerisch richtig in Schwung. Er fühlte sich wohl beim Stoß und sofort wurde sein Spiel zwingend. Das bestätigten auch zwei Breaks von 13 und 12. Da konnte Jürgen Lippoldt in der zweiten Spielhälfte nicht mehr ganz mithalten. Der Sieg für unseren Team-Käptn, schon nach 20 Aufnahmen, war folgerichtig und macht Hoffnung für die Zukunft.

Dirk Rost – Robert Schettler 38:60 max.Breaks Dirk 5, Robert 11:

Unser Dirk traf hier auf den nominell zweitstärksten Spieler der Gäste. Der hatte seine bisherigen Partien nicht unbedingt mit Glanz gewonnen. Aber die Ergebnisse, gerade in der 14+1-Disziplin zeigten seine Qualitäten, nämlich beharrlich und diszipliniert seine Chancen zu nutzen. Robert Schettler bewies das hier erneut! Dirk kam ganz gut ins Spiel hinein, kam zu Chancen, punktete. Die Höhe seines besten Breaks zeigte aber die Crux seines Spiels. Er macht zuwenig aus den gebotenen Möglichkeiten, verschuldet vor allem der instabilen Technik. So konnte er den verdienten Sieg des Jokers nicht gefährden. Mental wirkte Dirk trotzdem viel gefestigter als in seinen letzten Partien, das kann positiv vermerkt werden.

Peter Frey – Michael Hoff 33:60 max.Breaks Peter 9, Michael 11:

Hochmotiviert war Peter in diesen Spieltag gegangen, war sich klar, dass seine Spielgewinne unbedingt notwendig waren, wenn die Leipziger bezwungen werden sollten. Das ging an diesem Tag nach hinten los, denn als diese Partie begann, waren sein Arme schwer wie Blei. Völlig verkrampft konnte er Michael Hoff, der solide aber keinesfalls unschlagbar auftrat, in keiner Phase gefährden.  Selbst Peters bestes Break hatte nichts von der Selbstverständlichkeit, die gerade auch sein 14+1-Spiel in den letzten Monaten auszeichnete.  Ein hochverdienter Sieg für den Leipziger.

Bodo Lange –  Paul Hegler 6:5 (10-Ball):

Unser Mannschaftsältester war DIE positive Überraschung aus Sicht des PSC. Mit Kampfgeist und Willensstärke reizte er seine Möglichkeiten voll aus und kam in einem ganz engen Match zum Sieg. Dabei zeigte auch Paul Hegler spielerische Qualtiäten, war aber mental nicht auf Bodo´s Höhe, das gab den Ausschlag.

Punktemäßig gleichauf ging es somit in die 8-Ball-Runde. Schon jetzt aber war klar, unsere Mannschaft musste sich unbedingt steigern, wenn sie zum Sieg kommen wollte.

Tobias Jäkel – Michael Hoff 0:5:

Was soll man zu dieser Partie sagen? Tobias bestätigte seine Erstrundenleistung und kam trotzdem unter die Räder. Ja, das trifft es am besten, denn Michael lief nun zur Hochform auf und überfuhr unseren Mann regelrecht. Mehr als zwei Aufnahmen benötigte der beste Leipziger in keinem Frame, zwei putzte er gleich in einer Aufnahme. Da konnte Tobias, dessen Spiel gut aussah, der es aber nie schaffte den Sack zuzubinden, nicht mithalten.

Hannes Hermsdorf – Jürgen Lippoldt 4:5:

Unerwartet war unser Hannes Hermsdorf doch noch eingeflogen, genau das könnte aber auch die Ursache dieser seiner Niederlage sein. Wo soll die Ruhe plötzlich herkommen, wenn man zum Spiel hastet und direkt in ein Match geht? Jedenfalls war der Stoß nicht da, Hannes wirkte verkrampft und wie auch bei Peter gesehen – wenn das passiert, kann man es nicht einfach abschalten. Und so musste unser Youngster, der kämpfte wie ein Löwe, am Ende eine knappe Niederlage hinnehmen.

Bodo Lange – Robert Schettler 5:2:

Das also war der zweite Streich unseres Bodo´s, der nach seinem Auftaktsieg, um es mal etwas martialisch zu sagen, Blut geleckt hatte. Jedenfalls biss er auch richtig gegen den für seine disziplinierte Spielweise bekannten Robert Schettler und gewann sogar klar.  Er allein erhielt uns nach der zweiten Runde noch die Chance auf einen Punktgewinn.

Peter Frey – Thomas Gordan 2:6 (10-Ball):

Keine Frage, auch in diesem Spiel war unser nominell bester Akteur weit von seiner Bestform entfernt. Das Verkrampfte in seinem Spiel wich leider nicht. Er versuchte an seinem Stoß zu reparieren, im Wettkampf äußerst gefährlich und zu bösen Ausreißern führend. Aber sein B-Spiel war vernünftig und hatte ordentliches Landesliga-Niveau, nur wenns mal nicht läuft… läuft alles für den Gegner. So stellte sich das dar, zumal Peter auch noch böse Lochfehler auf die 10 unterliefen. Im letzten Spieldrittel lief dann Thomas Gordan auch noch zu großer spielerischer Klasse auf und gewann, wenn auch zu hoch, so doch hochverdient.

Unsere Truppe war somit gegen stark spielende Leipziger ins Hintertreffen geraten, auch weil sie das eigene Potenzial nicht abrufen konnte. Man ahnte, dass es in der abschließenden 9-Ball-Runde schwer werden würde, das Ruder herumzureißen.

Tobias Jäkel – Thomas Gordan 4:7:

Tobias ließ sich durch die derbe Niederlage gegen Michael nicht von seinem Spiel abbringen, zumindest anfangs. Da zeigte er, dass es vorwärts geht, gut anzusehen, was er am Tisch fabrizierte. Er führte zwischenzeitlich 4:2 und die Partiegewinne des Leipzigers bis dahin kann man getrost als glücklich bezeichnen. Man konnte sich des Eindrucks jedoch nicht erwehren, dass unseren Käptn genau das nervte. Gar nicht gut, denn es brachte ihn weg von seinem eigenen Spiel und Thomas Gordan bekam plötzlich die zweite Luft und spielte nun richtig stark auf, wie schon in der Vorpartie gegen unseren Peter. Am Ende sah unser Mann leider keinen Stich mehr und verlor klar.

Bodo Lange – Michael Hoff 7.2:

Da darf man sich schon mal die Augen reiben, bei der Leistung die Bodo an diesem Spieltag ablieferte. Nervenstark rang er den enorm spielstarken Michael Hoff nieder, distanzierte ihn klar. Michael spielte trotzdem Klasse-Billard aber die Neun muss nun mal auch rein, mehrmals verpasste er das und Bodo nutzte die Gelegenheit. Es lief gut für unseren Mann, aber bei einem 7:2 gegen Michael Hoff kann es keinen Zweifel geben, dass der Sieg verdient war. Das anerkannte auch der Leipziger fair, Respekt!

Peter Frey – Paul Hegler 3:7:

Diese Partie rundete den enttäuschenden Auftritt unseres Peters ab, der hier nur noch am „Reparieren“ war, versuchte den Rhythmus zu finden, um seinen Stoß quasi herumspielte. Drei vier Bälle sah´s richtig gut aus, dann wieder ein katastrophaler Ausreißer, dabei noch zwei vergeigte Neunen, die man eigentlich gar nicht versemmeln kann. Paul Hegler verdiente sich den Gewinn durch eine couragierte Leistung, spielte sehr konzentriert, zeigte auch eine richtig gute Technik und feines Stellungsspiel. Peter konnte den Leipziger in keiner Phase in Verlegenheit bringen.

Hannes Hermsdorf – Jürgen Lippoldt 3:6 (10-Ball):

Auch in dieser Partie wurde Hannes einfach nicht warm, bekam kein Gefühl für den Stoß und kam nie richtig ins Spiel. In einer eher durchschnittlichen Auseinandersetzung spielte Jürgen Lippoldt solider, machte weniger Fehler und so war dessen Partiegewinn logisch.

Fazit:

Es gibt einiges aufzuarbeiten. Aber zuerst mal Kompliment an die Joker-Truppe, die eine überzeugende Leistung bot und sich auch in der Breite erstaunlich stark zeigte, ihr Erfolg ist verdient, Glückwunsch! Erneut zeigte sich, wie ausgeglichen die Liga in dieser Saison ist und auf welch hohem Niveau gespielt wird. Schwächelt eine Mannschaft, wird sie sofort mit Punktverlust bestraft und das traf diesmal unsere Zweite. Bis auf Bodo, der das Maximale aus seinen Möglichkeiten machte und drei beeindruckende Partiegewinne zeigte. Tobias ist auf dem Weg, er robbt sich immer mehr an seine alte Form heran, auch das ist positiv zu bewerten. Peter hatte zu sehr im Kopf, drei Partien für die Mannschaft holen zu MÜSSEN. Das lähmte ihn und er wirkte völlig verkrampft. Er muss das gründlich analysieren. Hannes wollte der Mannschaft helfen, das ist zu würdigen. Ob aber die hektische Anreise und dann das kalte Eingreifen ins Spielgeschehen so sinnvoll war, ist zu hinterfragen. Bei einer zukünftigen vergleichbaren Situation sollte man Dirk, der heute das zeigte, was er kann, also nicht enttäuschte, einfach mehr Spielpraxis geben. Unsere Truppe sollte schnell vom Wunden lecken zur Analyse übergehen, denn schon in anderhalb Wochen steht die nächste Prüfung auf dem Plan, da werden wir im Vogtland gefordert und an Niederlagen wollen wir uns doch gar nicht erst gewöhnen, gelle? In diesem Sinne: Gut Stoß und Kopf hoch Jungs.

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