PSC-Zweite holt Punkt bei starken Dragons

Nach einer ernüchternden Heimschlappe gegen ganz starke BiBaBo-Akteure ging es für unsere Landesliga-Mannschaft vor allem darum, nicht den Glauben an die eigene Stärke zu verlieren und selbstbewusst in der Messestadt aufzutreten. Denn die nächste Leipziger Truppe war ebenfalls von ordentlichem Kaliber, fast alle ihre Akteure brachten sogar Oberliga-Erfahrung mit. Konnten unsere Jungs diese Herausforderung bestehen? Die Antwort lautet: Durchaus. Dabei sprachen die allgemeinen Umstände und der Verlauf der Eröffnungsrunde (14+1) nicht unbedingt dafür.  Fairerweise ist anzumerken, dass auch die Dragons nicht wirklich ein Heimspiel hatten, sie mussten aus organisatorischen Gründen die Begegnung in die Halle von POOL Leipzig verlegen und mussten ebenso wie unsere Mannschaft mit schlechtem Spielmaterial (Bälle) und großer Unruhe, die dort herrschte, fertigwerden.

Thomas Kolbe – Tobias Jäkel 60:32:  max.Breaks:  Thomas 10, Tobi 5

Kein Hingucker, diese Partie. Ein richtiger Spielfluss entwickelte sich nicht, man merkte unserem Tobias an, dass er nach der langen Sommerpause Trainingsrückstand hatte. Er fühlte sich nicht wohl am Tisch, wirkte unsicher. Bis zur Mitte des Spiels konnte er sich noch Chancen ausrechnen, dann  aber vergab er eine gute Break-Chance, die seinerseits Thomas Kolbe nutzte, um fleißig zu punkten. Danach schaukelte dieser das Spiel clever nach Hause, in dem er auf jegliche Risiken verzichtete. Nach 35 Aufnahmen war es leider um Tobias geschehen.

Ronny Meyer – Bodo Lange  60:41: max.Breaks: Ronny 11, Bodo 10

Unser „neuer“ Senior ist aus der Verbandsliga-Truppe zu unserer Zweiten gestoßen und mit dessen Erfahrung verbindet sich natürlich die Hoffnung auf eine starke Stütze der Mannschaft. Das Debüt ging aber leider erstmal schief. Nachdem Bodo eine gute Einstiegs-Chance gleich am Anfang vergab, lief das Spiel doch ziemlich an ihm vorbei. Der anspruchsvolle Tisch bestrafte erbarmungslos seine bekanntermaßen etwas rustikale Technik, auch wenn Bodo noch eine ordentliche 10er Aufnahme gelang. Ronny Meyer wirkte über das gesamte Spiel sehr selbstbewusst, lochte anspruchsvolle Bälle und profitierte natürlich auch von den Fehlern unseres Akteurs. So war der Sieg des Leipzigers deutlich und verdient, wenngleich auch bei ihm nicht alles klappte und das Ganze ebenfalls 35 Aufnahmen benötigte.

Christian Pries – Peter Frey 41:60:  max.Breaks: Christian 5, Peter 8  

Auch das dritte 14+1 Spiel war kein Spiel für die Galerie, dafür waren die Umstände (s.w.o.) auch nicht geeignet und es war gut, dass Peter sich sehr schnell mit dieser Tatsache anfreundete. Schon fast kurios wirkte, wie sich mitten im Spiel plötzlich zwei Jugendliche an den Spieltisch stellten und eine angeregte Diskussion begann, wo man denn am besten Billard spielen könnte. Gegen einen Christian Pries, dessen höchstes Break man keinefalls missinterpretieren sollte, der durchaus sein Potenzial aufblitzen ließ, zeigte Peter aber eine äußerst disziplinierte, taktisch kluge Vorstellung, ganz anders als noch am ersten Spieltag. Technisch hat er schon besser ausgesehen, aber er zeigte ein stabiles „B-Spiel“. Ohne zu mauern, zog er dem Leipziger nach und nach den Zahn und gewann am Ende ungefährdet. Das die Geschichte 38 Aufnahmen benötigte, passt gut ins Gesamtbild dieser 14+1-Runde.

Falk Ein Waldt – Hannes Hermsdorf 6:0: (10-Ball)

Au wacke, eine böse Klatsche für unseren Youngster und verdient war sie auch noch. Unser Hannes kam überhaupt nicht ins Spiel, haderte mit dem Tisch. Irgendein Technikproblem hatte sich bei ihm eingeschlichen, er sah die Winkel nicht mehr. Sein Gegner begann auch sehr stark, setzte Hannes richtig unter Druck. Später dann profitierte er eher von den Fehlern unseres Spielers.

Wieder ein 1:3-Rückstand in der ersten Runde, wie schon am ersten Spieltag. Das war kein gutes Omen. Jetzt waren Charaktere gefragt. Die Mannschaft musste die gefühlten Widrigkeiten ausblenden und mit Kämpferherz das beste aus der Situation machen. Die 8-Ball-Runde musste ein Zeichen setzen, um eine erneute Niederlage zu verhindern.

Ronny Meyer – Tobias Jäkel 4:5:

Nach seinem Auftaktspiel (s.o.) war Tobi endgültig klar, dass er sein großes Billard an diesem Tag nicht zeigen würde können. Umso beeindruckender war die kämpferische Leistung, die er in diesem Spiel gegen einen starken und selbsbewussten Ronny Meyer abrief. Hochkonzentriert und taktisch klug nahm der dem Leipziger den Lauf. Auch als der Big Point zum 5:2 misslang, blieb Tobias konzentriert bis in die Haarspitzen und legte im Entscheidungsframe nochmals eine erstklassige taktische Leistung nach. Sein erster Partiegewinn in dieser Saison war der verdiente Lohn.

Christian Pries – Bodo Lange 5:1:

Das war ein flottes Spielchen, was die beiden da hinlegten. Blöd nur, dass Bodo vor lauter Spaß am Lochen „vergaß“, den einen oder anderen Problemball rechtzeitig anzugehen. So stand er regelmäßig vor dem Ende des Breaks und Christian Pries konnte zeigen, dass er einiges auf dem Kasten hat.  Dass diese Partie so ansehnlich war, das war auch das Verdienst unseres Spielers, doch die taktischen Vorteile lagen eindeutig beim Leipziger, der so verdient gewann.

Falk Ein Waldt – Hannes Hermsdorf 4:5

Wieder gegen Falk, der ihm gerade mächtig einen eingeschenkt hatte. Und wieder legte der Leipziger los wie die Feuerwehr, erspielte sich mit eindrucksvollen Bällen einen 3:0-Vorsprung. Doch wie sich Hannes dann aus seinem spielerischem Loch herauskämpfte, sich pushte, immer mehr Kontrolle über das Spiel gewann, seine Technik suchte und dann fand, das war absolut beeindruckend. Und wie das so ist, wurde sein davor so dominanter Widerpart immer unsicherer. Im Entscheidungs-Frame übernahm Hannes schließlich vollends die Kontrolle über das Spiel und gewann absolut verdient. Vor allem mental war das eine erstklassige Vorstellung von Hannes.

Thomas Kolbe – Peter Frey 2:6: (10-Ball)

Was Peter in den ersten drei Frames dieser Partie gegen einen gewiss nicht schlechten Thomas Kolbe zeigte, das war allererste Sahne. Techisch hervorragend, absolut lochsicher, mit perfektem Stellungsspiel und hochkonzentriert, nahm er in dieser Zeit den Leipziger vollständig aus dem Spiel. Wenn er dieses Niveau öfter abrufen kann, dann ist er ein absoluter Siegspieler in der Landesliga. Soweit ist es aber noch nicht, denn ab Mitte der Partie war Peters Spiel nicht mehr so zwingend, sodass Thomas die Gelegenheit bekam mitzuspielen, so auch um die Höchstniederlage herumkam, da Peter die 10 zum 6:0 vergeigte. Trotzdem war unser Mann auch in dieser Phase klar besser und der Sieg auch in dieser Höhe verdient.

Durchatmen für unsere Mannschaft also, sie hatte gebissen und den Gleichstand erkämpft, sie war wieder im Spiel. Vor der 9-Ball-Runde war alles völlig offen.

Ronny Meyer – Tobias Jäkel 7:4:

Nach der 8-Ball-Partie also ein erneutes Aufeinandertreffen dieser beiden. Ronny Meyer war völlig unbeeindruckt von der zuvor erlittenen Niederlage gegen Tobi, blieb sich treu, spielte agressiv, lochte wie verrückt, zeigte demonstrativ Stärke. Es wurde schwer für unseren Käptn, dem an diesem Tag auch (noch) seine starke Technik fehlte. Bis zum 3:4 hielt er noch mit, dann vergab er die Neun zum 4:4-Ausgleich. Nach diesem Knackpunkt spielte der Leipziger wie entfesselt auf und holte sich auch noch die restlichen beiden Frames zum überzeugenden Spielgewinn.

Falk Ein Waldt – Hannes Hermsdorf 0:7:

Und nochmal gegen Falk für unseren Hannes. Der Leipziger der mit soviel Selbsbewusstsein unseren Hannes in der Auftaktrunde demontiert hatte, erlebte nun seinerseits ein totales Fiasko. Denn Hannes setzte seinen Steigerungslauf auch in dieser Partie weiter fort. Seine Technik war nun präsent, er war sich seiner Mittel sicher und ließ so seinem Kontrahenten keinen Stich. Eindrucksvoll, Klasse! Falk Waldt war am Ende völlig demoralisiert und agierte am Rande der Unsportlichkeit.

Thomas Kolbe – Peter Frey 3:7:

Das hohe Niveau, welches er in der vorigen Partie phasenweise zeigte, erreichte Peter zwar nicht mehr. Und bis zum 2:2 stotterte sein Spiel etwas. Danach aber zeigte er genügend starke Momente und gepflegtes technisch sauberes Spiel, um Thomas Kolbe erneut und beizeiten den Wind aus den Segeln zu nehmen. Der konnte nie die Qualitäten ausspielen, die er zweifellos hat. Auffallend in dieser Partie war auch das verbesserte taktische Spiel unseres Routiniers.  Damit holte er im Endspiel auf die 9 immerhin drei Frames, das war nicht immer so. Also erneut eine klare Sache für unseren Akteur

Christian Pries – Bodo Lange 6:3: (10-Ball)

Noch eine Wiederauflage aus der 8-Ball-Runde, nicht nur von der Paarung her. Auch der Spielverlauf ähnelte sich doch sehr. Bodo hatte sehr viel Spaß am Lochen, streute aber regelmäßig Fehler ein. Seine relativ harte Stoßtechnik wurde ihm an diesem Tag mehrfach zum Verhängnis. Christian Pries beeindruckte durch seine Routine, die Kaltschnäuzigkeit mit der er Bodo´s Fehler bestrafte. Unser Mann konnte den Leipziger leider auch iin dieser Partie nicht wirklich gefährden.

Fazit: 

Ein Unentschieden ist es geworden, nach einer spannenden Auseinandersetzung gegen starke Dragons. Der erste Punkt verhinderte somit rasch eine drohende Negativserie und er war hochverdient. Die Qualität unsere Zweiten kann sich, trotz des Verlustes zweier Stammspieler in und nach der vergangenen Saison sehen lassen und Luft nach oben ist genug. Tobias hatte eindeutig fehlende Trainings- und Spielpraxis, er wird sich steigern und damit noch vielen Kontrahenten „einheizen“. Hannes hat ganz beeindruckende mentale Qualitäten gezeigt und seine Eignung als Stammspieler unter Beweis gestellt. Da muss sich Bodo ganz schön strecken, unser alter Haudegen hat ja mit Christian Bohle eine weitere starke Konkurrenz innerhalb der Mannschaft. Und Peter dominierte an diesem Tag in allen Partien, zeigte, dass er die Mannschaft führen kann und das Zeug zum Siegspieler hat. Erst am 4.November geht es nun für die Zweite weiter. Nutzen wir also die Punktspielpause gut, um dann bei Uhyst 2. den ersten Sieg der noch jungen Saison einzufahren.

5 Gedanken zu „PSC-Zweite holt Punkt bei starken Dragons

      • Ja ich wollte erst mit dem Fahrrad nach Miltitz kommen aber dann hatte Hannes bescheid gegeben, dass ihr im POOL in Leipzig drin seid 🙂
        Dann war das ein wenig zu schwer mit der logistischen Lösung 😀

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